- Gewichteter durchschnittlicher CO2-Wert für Neuwagen lag 2009 in Europa bei 145,9 g/km
- Seit 2003 ist der Wert damit um fast 20 g/km gesunken
- 2009 konnte die größte Reduktion innerhalb eines Jahres verbucht werden
- Neue Technologien, Besteuerungen, die Wirtschaftskrise und hohe Kraftstoffpreise führten insgesamt zu einer Verringerung der CO2-Emissionen
- Erreichung der EU-Klimaziele für 2015 im Bereich des Möglichen
Die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Neuwagen in Europa sinken schneller als erwartet. Nach Angaben der Marktbeobachter von JATO Dynamics aus Limburg befinden sie sich damit auf dem Kurs, die Emissionsziele der EU-Kommission für das Jahr 2015 zu erreichen.
"Das Tempo der CO2-Reduktion bei Neuwagen ist bemerkenswert und zeigt, wie schnell die Autoindustrie auf die veränderten Umweltbedingungen reagiert hat", sagt David Di Girolamo, Leiter von JATO Consult. "2003 erreichten lediglich 24% der Fahrzeuge einen Durchschnittswert von 130 g/km. 2007 waren es schon 40%, 2008 51% und im letzten Jahr bereits 69%. Unter dem Aspekt, dass die Fahrzeuge größer und sicherer geworden sind und über eine bessere Ausstattung verfügen, sind die Zahlen umso erstaunlicher", so Di Girolamo weiter.
Folgende drei Schlüsselfaktoren spielten bei der CO2-Reduktion eine Rolle:
1. Innovative Fahrzeugentwicklungen wie effizientere Benzin- und Dieselmotoren, Hybridantriebe, rollwiderstandsärmere Reifen, Aerodynamik, Start-Stopp-Technologien und Bremsenergierückgewinnung.
"Diese Entwicklung hat sich sehr schnell durchgesetzt und während spezifische Umweltmodelle nur einen kleinen Anteil des gesamten Neuwagenmarktes ausmachen, haben dennoch viele ihrer umwelttechnischen Besonderheiten den Weg in den Massenmarkt gefunden. Das ist ein anhaltender Trend, da Motoren immer kleiner, leichter und effizienter werden", so David Di Girolamo.
2. Besteuerung: Einige Länder erheben CO2basierte Steuern auf den Erwerb und/oder Besitz von Fahrzeugen. Dazu kommen höhere Kraftstoffsteuern. Auch der steigende Ölpreis beeinflusst die Nachfrage nach verbrauchsgünstigen Fahrzeugen.
3. Abwrackprämie als Konjunkturmaßnahme: Zwischen 2008 und 2009 hat die in einigen europäischen Ländern eingeführte Abwrackprämie den Verkauf von kleineren und effizienteren Neuwagen gefördert. Teilweise wurden hier sogar direkte Kundenanreize geschaffen, Fahrzeuge mit geringem CO2-Ausstoß zu erwerben. Selbst die nicht von der Abwrackprämie betroffenen Märkte zeigten eine deutliche Tendenz hin zu kleineren Modellen. Der größte Verkaufsanstieg erfolgte im Kleinwagen-Fahrzeugsegment. Krisenbedingte Unsicherheiten machen die Energieeffizienz der Fahrzeuge und die damit verbundene Kostenersparnis immer mehr zum wichtigsten Faktor für die Kaufentscheidung.
"Der entscheidende Punkt ist, dass die seit 2007 zunehmende Verbesserung der Emissionswerte auf CO2mindernde Technologien und auf mehr verkaufte Modelle mit geringerem CO2-Ausstoß zurückzuführen ist. Im Vergleich zu den Vorjahreswerten wird deutlich, dass beim gegenwärtigen Tempo im Jahr 2015 der von der EU-Kommission verlangte Flottenwert von 130 g CO2/km von 100% der Neuwagen erreicht werden kann", sagt Di Girolamo.
Die dargestellten Ergebnisse sind ein Auszug aus dem CO2-Report 2009 von JATO Consult. Für den vollständigen Report besuchen Sie bitte unsere Internetseite www.jato.com oder senden Sie uns eine E-Mail an: consult@jato.com.