"Arbeit importieren statt Arbeitskräfte exportieren"
Gemeinsam mit acht seiner besten Absolventen und unter dem Leitspruch "Arbeit importieren statt Arbeitskräfte exportieren" hob Prof. Wolfgang Lassmann im Jahre 1999 das Software- und Systemhaus itCampus aus der Taufe. "Mein Anliegen war es, den guten und sehr guten Hochschulabsolventen eine interessante berufliche Chance in unserer Region zu bieten", erläutert der Professor für Wirtschaftsinformatik/Operations Research der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) sein Anliegen im Jubiläumsinterview. "Mich schmerzte es, dass die Mehrzahl nach ihrem Studium in Richtung West abwanderte. Mit itCampus wollten wir die klugen Köpfe vom Hierbleiben begeistern - und das ist uns gelungen." Aktuell beschäftigt itCampus rund 120 Mitarbeiter in sechs Ländern Europas - ca. 90 davon in Leipzig und Halle.
Nobelpreisträger als Doktorvater
Prof. Lassmann gehört international zu den Vätern der Wirtschaftsinformatik. In seiner wissenschaftlichen Karriere arbeitete er über zwölf Jahre eng mit seinem Doktorvater Leonid W. Kantorowitsch zusammen, der 1975 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde. Auch mit dem Chefingenieur der USRaumfahrtbehörde NASA, Prof. Dipl.-Ing. Dr. h. c. Jesco Freiherr von Puttkamer, steht er im fachlichen Austausch. Im vorletzten Jahr wurde er zudem in die Bundesfachkommission
"Wachstum und Innovation" berufen - einem Beratungsgremium, auf dessen Kompetenz auch die Bundesregierung zurückgreift. Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats steht Prof. Lassmann bis heute für die enge Forschungsanbindung von itCampus. Zudem ist er seit 1997 Vorsitzender des Vorstandes des Instituts für Unternehmensforschung und Unternehmensführung e. V. (ifu) an der MLU und wirkt im Aufsichtsrat von PC-WARE mit. Des Weiteren vertritt er die Stadt Leipzig in den Aufsichtsräten der Handelshochschule Leipzig (HHL)
und des Business & Innovation Centre Leipzig (BIC) und trägt Verantwortung als Präsident des Verwaltungsrates der BISON Holding AG (Schweiz), dem zentralen Softwarehaus der Schweizer Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft.
Engagiert für den sächsischen Tennis-Sport
Ebenfalls eng mit seinem Namen verbunden: viel Herzblut für den sächsischen Tennis- Sport. Von 1990 bis 2007 war Prof. Lassmann erster Präsident des Sächsischen Tennis Verbands und Sprecher des Deutschen Tennis Bundes für die neuen Bundesländer.
In dieser ehrenamtlichen Funktion setzte er sich für den Internationalen Damen Tennis Grand Prix in Leipzig ein und war maßgeblich bei der Gründung der "Stiftung des Sächsischen Tennis Verbandes zur Förderung des Steffi-Graf- Nachwuchszentrums" beteiligt. Weitere Verdienste erwarb er sich um den Bau der verbandseigenen modernen Vier-Feld-Tennis-Halle in Leipzig-Abtnaundorf. Ende 2007 wurde Prof. Lassmann mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Tennis Bundes ausgezeichnet.
Verdienste für Mitteldeutschland gewürdigt
Anlässlich des Jubiläums würdigten hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft die vielfältigen Verdienste Prof. Lassmanns um die Entwicklung des mitteldeutschen Raumes - darunter Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, MLU-Rektor Prof. Dr. Wulf Diepenbrock, der ehemalige Tennis-Profi Michael Stich und die FDP-Bundestagsabgeordnete Cornelia Pieper. "Mit Ihrem Ansatz, innovativen Unternehmen aus Hochschulen heraus den Weg zu bereiten, haben Sie wesentlichen Anteil am Aufbau und der Weiterentwicklung unserer Forschungslandschaft in Mitteldeutschland", so Cornelia Pieper in ihrer persönlichen Grußadresse.