Innerhalb der Automobilherstellung hat der Rohbau eine wesentliche Rolle inne. Hier werden die einzelnen Karosserieteile zu einer homogenen Basis zusammengefügt. Als Verbindungstechnologie haben sich dabei das Kleben und das Dichten erfolgreich in unzähligen Anwendungen bewährt. So werden heute für die Montage von Dach, Seitenteilen, A- und B-Säulen, Motorhauben, Heckklappen, Türen und Reserveradmulden Dicht- und Stützkleber verwendet. Die Prozesse des Dicht- und Klebemittelauftrags müssen hundertprozentig überwacht werden, damit die fertigen Automobile nicht in Bezug auf Funktionalität, Sicherheit und optischen Eindruck eingeschränkt sind.
Mit großem Erfolg werden deshalb die Bildverarbeitungssysteme EASI und EASI3D in insgesamt 23 Prozessen bei Opel, VW, Mercedes, Ferrari, Seat, Fiat und BMW eingesetzt.
Die Besonderheit des BV-Systems EASI3D besteht unter anderem darin, dass dieses 3-Kamerakopf-System zusätzlich zur Qualitätsinspektion der Klebe- oder Dichtmittelraupe die Roboterführung übernimmt. Für letzteres wird die Position des zu verbindenden Karosserieteils in drei Dimensionen (3D) genau bestimmt. Der integrierte Streifensensor nutzt nicht nur Lochmerkmale, sondern auch beliebige Kanten, Konturen und Ecken des Karosserieteils als Messmerkmale. Die Qualität des Klebstoff- oder Dichtmittelauftrags wird bereits während des Auftragens überprüft, womit sich eine nachträgliche Prüfung erübrigt.
Nun auch mit Höhenmessung
Der neue Sensorkopf SeamStar3D erweitert die Inspektion des Klebeund Dichtmittelauftrags um eine weitere Dimension: Neben der Positionsbestimmung und der Inspektion auf Raupenbreite sowie dem gleichmäßigen Auftrag ohne Lufteinschlüsse kann nun auch die Höhe bis 15 mm sicher überwacht werden. Beeindruckend dabei ist die im Markt bisher nicht erreichte Geschwindigkeit von bis zu 500 mm/s.
Trotz dieser hohen Geschwindigkeit wird eine Genauigkeit von ± 0,5 mm bei 240 Hz erreicht. Das bedeutet, dass beim Raupenauftrag alle 2 mm eine Prüfung erfolgt.
Die Arbeitsentfernung des Sensors kann flexibel 50 mm, 75 mm, 100 mm, 125 mm oder 150 mm betragen. Die besondere Anordnung der Kameras erhöht die Robustheit der Inspektion. Der Sensoraufbau erlaubt eine 360° Inspektion rund um die Applikationsdüse. Die 100 % Inspektion ist unabhängig von der Ausrichtung des Sensors oder des Roboters. Spezielle Montagelöcher ermöglichen eine einfache Befestigung des Sensorkopfes. Großflächige LED-Felder sorgen für die optimale und konstante Beleuchtung für jede Kamera.
Der kompakte Sensor mit 200 mm Durchmesser und einer Höhe von 60 mm überprüft alle Arten von Nähten ohne Einschränkung in Bezug auf Farben und Formen; dreieckige Nähte eingeschlossen. Selbst schwarze Nähte auf schwarzem Untergrund werden sicher überwacht.
Software: einfach handhabbar und bedienerfreundlich
Das Bildverarbeitungssystem nutzt neuste Software-Technologie: Die dazu gehörige Software ist einfach handhabbar und kann sowohl für In-Process als auch für Post-Process Inspektionen verwendet werden.
Sie bietet eine klare und übersichtliche Darstellung aller wesentlichen Systemparameter und eine umfassende Fehlervisualisierung mit aussagefähigen Statistiken.
Die Auto-Teach-Funktion sorgt für die automatische und zeitsparende Parametrisierung der Material-Geometrie. Die Einrichtung des Sensors wird deutlich beschleunigt.
Fazit: Mit drei Dimensionen noch mehr Wettbewerbsvorsprung
Ein System ermöglicht nun die Messtechnik und die In-line Qualitätsüberwachung in drei Dimensionen. Die vollautomatische Inspektion mit den Sensoren bietet eine hohe Prozesssicherheit und wird in kürze in ersten Anwendungen bei einem großen Automobilbauer eingesetzt.
Mit dem neuen Sensor beweist das Unternehmen ISRA VISION wieder seine überdurchschnittlich hohe Innovationsfähigkeit. Basierend auf das umfangreiche Prozess-Know-how, über welches die ISRASpezialisten aus unzähligen Applikationen des Automobilbaus verfügen, können sich die Anwender dieser Systeme eines spürbaren Wettbewerbsvorteils sicher sein.