„Auch die Logistikbranche unterliegt heute einem dynamischen Wandel. Darum brauchen wir das Mitdenken und Mitgestalten aller Kollegen. Sie sollen Veränderungen initiieren und selbst durchführen. In den 400 Köpfen der Gesamtbelegschaft steckt schließlich mehr Potenzial als in den 25 vom Management“ erläutert Friedhelm Glormann, Geschäftsführer der Hella Distribution.
Die ipu fit für success hat den KVP-Einführungsprozess gesteuert und begleitet, Schulungen durchgeführt, Methoden und Instrumente in die betriebliche Praxis eingeführt und auch das Management auf die neue Denkart eingeschworen. „Mit dieser externen Hilfe sind wir aufs Pferd gekommen. Reiten können wir jetzt selbst“, bringt Glormann das Ergebnis auf den Punkt.
Die Trainer schulten zahlreiche Mitarbeiter zu KVP-Moderatoren und schafften damit eine Qualifikation, mit der auch schon junge Kollegen in andere Rollen schlüpfen können, also flexibler einsetzbar und selbstbewusster sind. Aber auch die Meister erhielten eine spezielle Führungskräfteschulung, um KVP-Projekte wirkungsvoll zu unterstützen. Die Moderatoren stellen dem Management ihre Veränderungsvorschläge vor. Über die Umsetzung entscheiden alle gemeinsam. So entstehen beidseitige Erfolgserlebnisse und alle Ebenen ziehen am`selben Strang. „KVP hört nicht auf, sondern wird als Ausdruck von Unternehmenskultur und Managementverständnis zum festen Teil der täglichen Routine“ betont Gabriela Zimmermann, Geschäftsführerin der ipu fit for success. „Klassisch in den Fertigungsbereichen der Industrie angewandt, führt KVP aber auch in den indirekten Bereichen sowie in sämtlichen anderen Wirtschaftszweigen zur messbaren Steigerung von Produktivität und Effizienz. Überall dort, wo Rationalisierung an ihre Grenzen stößt, ermöglicht KVP, das vorhandene Potenzial zu aktivieren und deutlich intelligenter und wirtschaftlicher zu nutzen“, führt Zimmermann weiter aus.
KVP geht auf Kaizen zurück, eine japanische Lebens- und Arbeitsphilosophie, die das Streben nach ständiger Verbesserung zu ihrer Leitidee gemacht hat. Der Begriff setzt sich zusammen aus Kai, was soviel wie „Veränderung“ oder „Wandel“ heißt, und Zen, was „zum Besseren“ bedeutet. In der Industrie wurde dieses Konzept zu einem Managementsystem weiterentwickelt, das sich „Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)“ oder „Continuous Improvement Process (CIP)“ nennt. Mit KVP soll es jedem Beschäftigten möglich sein, Probleme in seinem Arbeitsumfeld zu erkennen und ohne Angst vor negativen Auswirkungen auf Ansehen oder berufliches Fortkommen zu thematisieren und zu lösen. Dies ermuntert die Belegschaft dazu, ständig über die Verbesserungen nachzudenken. KVP ist eine Einstellung, die zu ganzheitlichem Denken und dem Wandel der Unternehmenskultur von der Zweck- zur Sinngemeinschaft führen kann.
Hella Distribution GmbH
Als Logistikdienstleister beschäftigt die Hella Distribution GmbH in Erwitte derzeit 400 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2008 einen Umsatz von rund 27 Millionen Euro. Das Unternehmen hat langjährige Erfahrungen in Lagerung, Kommissionierung und Versand. Auf mehr als 100.000 Quadratmetern Lagerfläche verfügt Hella Distribution über ein vollautomatisches Hochregallager, Kleinteilelager und automatische Entladesysteme. Das Logistikunternehmen gehört zur Hella KGaA Hueck & Co mit 25.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 3,9 Milliarden Euro. Als Automobilzulieferer betreibt Hella eine der weltweit größten Handelsorganisationen für Kfz-Teile und -Zubehör mit Vertriebsgesellschaften und Partnern in mehr als 100 Ländern, 70 Fertigungsstätten sowie Produktions-Tochtergesellschaften und Joint Ventures in 18 Ländern.