Der schwäbische Standort hatte sich bei der Investitionsentscheidung vor rund zwei Jahren gegenüber Alternativen in Russland, Slowakei und Ostdeutschland durchgesetzt. Mit der Investition von 30 Millionen Euro hat das Unternehmen 17 neue Arbeitsplätze geschaffen und 170 bestehende gesichert. Die jährliche Vliesproduktion soll mit der neuen Anlage um rund 30 % erhöht werden.
"In der bayerischen Industrie ist die Chemie mit 59.000 Beschäftigten und einem Umsatz von über 13 Milliarden Euro eine der bedeutendsten Branchen. Die Chemiebranche gehört deshalb zu den 19 Wirtschaftsbereichen, die von der Bayerischen Staatsregierung im Rahmen der Cluster-Initiative ''Allianz Bayern Innovativ'' vorangetrieben werden. Insgesamt stellt Bayern hierzu in den kommenden fünf Jahren 50 Millionen Euro aus Privatisierungserlösen zur Verfügung", betonte Spitzner.
Das in Bobingen hergestellte Polyesterspinnvlies ist Hauptbestandteil von Dachbahnenträgern, die zur hochwertigen Abdichtung von Flachdächern eingesetzt werden. Vor allem Osteuropa mit seinen vielen sanierungsbedürftigen Flachdächern und Gebäuden sorgt in diesem Marktsegment für eine steigende Nachfrage. Das Marktwachstum liegt dort derzeit bei jährlich über 10 Prozent. Spitzner: "Bayern kann hier erneut seine wichtige und vorteilhafte Position als Tor zum Osten unter Beweis stellen."
Der amerikanische Chemiekonzern Johns Manville mit Hauptsitz in Denver/Colorado beschäftigt weltweit an 43 Standorten rund 8.500 Mitarbeiter. Er hatte 1999 die Spunbondaktivitäten der ehemaligen Hoechst AG und damit auch den dazugehörenden Betrieb am Standort Bobingen übernommen. Johns Manville gehört zu den rund 600 US-amerikanischen Hightech Unternehmen, die in Bayern eine Niederlassung haben.