Deutschland und Bayern haben nach den Worten Stoibers Millionen von Menschen weltweit begeistert mit der perfekten Organisation, den großartigen Fußballarenen, der hochmodernen Infrastruktur und dem perfekten Sicherheitskonzept. Stoiber dankte vor allem der bayerischen Polizei. Stoiber: „Ich sage an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die hervorragende Arbeit der bayerischen Polizei. Sie hat die Sicherheit der WM in dem schwierigen sicherheitspolitischen Umfeld der Iran-Krise und der politisch instabilen Situation im Nahen Osten perfekt gewährleistet. Es ist Ausweis höchster Professionalität, dass trotz höchster Sicherheitsanforderungen der heitere und freudige Charakter der Weltmeisterschaft voll erhalten geblieben ist.“ Stoiber dankte auch den Sicherheits- und Ordnungskräften, den Rettungsdiensten und den vielen tausend ehrenamtlichen Helfern, die sich für den Erfolg dieser WM so großartig engagiert haben und kündigte für den 1. August einen großen E mpfang im Münchner Hofgarten an. Stoiber: „Ich werde am 1. August unter dem Motto „Bayern sagt Danke“ etwa 1000 haupt- und ehrenamtlichen Helfer, die in Bayern zum Gelingen der WM beigetragen haben, zu einem Dankeschön-Empfang in den Hofgarten einladen. Die vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfer waren großartige WM-Botschafter Bayerns und haben einen maßgeblichen Anteil am sympathischen und freundlichen Deutschland-Bild, mit dem unser Land seit der WM in der Welt wahrgenommen wird.“
Bayern stand nach den Worten Stoibers bei dieser WM gleich mehrfach im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit: mit dem Eröffnungsspiel am 9. Juni in München, mit den modernen WM-Standorten München und Nürnberg, dem WM-Pressezentrum auf dem Münchner Messegelände und dem Kultur-Highlight „3 Orchester und Stars“. Stoiber: „Bayern hat die große Chance WM genutzt. Wir haben uns den Gästen und Zuschauern aus aller Welt als ein Gastgeber in Bestform präsentiert, als weltoffenes, fußballbegeistertes und gastfreundliches Land, als führender Wirtschafts- und Technologiestandort und als Land der Kunst und Kultur. Vor allem die beiden WM-Standorte München und Nürnberg haben sich optimal präsentiert. Organisation und Sicherheit waren perfekt gewährleistet. Ich danke vor allem den Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihrer echten Freude und Gastfreundschaft Deutschland in aller Welt als freundliches und sympathisches Land dargestellt haben, das ist der große Gewinn für De utschland und für uns alle.“
Innenminister Dr. Günther Beckstein hat in der Kabinettssitzung eine uneingeschränkt positive Bilanz des Verlaufs der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Bayern gezogen. Beckstein: „Unter Sicherheitsgesichtspunkten war die Fußball-WM in Bayern ein voller Erfolg. Die Sicherheitskonzepte von Polizei und Katastrophenschutz haben sich hervorragend bewährt. Das sind die Früchte einer intensiven und jahrelangen Vorbereitung und der Lohn für den unermüdlichen und hochprofessionellen Einsatz der Sicherheitskräfte, oft bis an die Grenzen der Belastungsfähigkeit.“ Als oberster Dienstvorgesetzter für die Polizisten im Freistaat sei er, so Beckstein, besonders stolz darauf, dass die Beamtinnen und Beamten diese Leistung konzentriert und noch dazu mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht erbracht haben. „Sie haben damit das Bild einer hochkompetenten und liebenswürdigen bayerischen Polizei in alle Welt getragen", unterstrich Beckstein. Der Innenminister dankte den vielen tausenden Polizeibeamten und Kräften des Katastrophenschutzes, darunter viele ehrenamtliche Helfer der Hilfsorganisationen und der Feuerwehr, sowie den vom Bund zur Unterstützung eingesetzten Kräften des THW und der Bundeswehr für ihren unermüdlichen Einsatz.
Insgesamt 626.000 Zuschauer haben die 11 Spiele in den bayerischen WM-Stadien verfolgt. Die beiden großen Public-Viewing-Gelände im Rahmen der Fanfeste in München und Nürnberg waren je nach Spielbegegnung, Witterung und Wochentag unterschiedlich stark besucht. Insgesamt dürften sich allein dort in beiden Städten rund 1,45 Millionen Fußball-Fans die Spiele angeschaut haben. Darunter waren viele ausländische Gäste, die über keine Tickets verfügten und auf den Fanfesten gefeiert haben. Auch in den anderen bayerischen Städten waren Public-Viewing-Bereiche gut besucht.
Während der Fußball-WM konnte die bayerische Polizei auf ihre Höchststärke von bis zu 40.000 Bediensteten zurückgreifen. Grundsätzlich standen alle Beamten im Zeitraum der Weltmeisterschaft zur Verfügung. An den Spieltagen standen zudem in München jeweils rund 3.000 und in Nürnberg rund 2.200 Kräfte des Katastrophenschutzes zur Verfügung.
Während des gesamten Verlaufs der WM wurden von der bayerischen Polizei insgesamt 811 freiheitsentziehende bzw. freiheitsbeschränkende Maßnahmen (einschließlich Personalienfeststellungen) getroffen. Gegen 713 Personen musste Ordnungswidrigkeiten- und Strafanzeige erstattet werden. Insgesamt kam es dabei zu 313 Körperverletzungsdelikten, 46 Straftaten im Zusammenhang mit Tickets, 243 Taschendiebstählen und 61 Delikten im Zusammenhang mit Falschgeld. Beim Vorgehen gegen Hooliganismus haben sich Beckstein zufolge insbesondere die umfangreichen Präventivmaßnahmen und das konsequente Einschreiten bei leisesten Anzeichen von Gewalt bewährt.
Erfolgreiche vorbeugende Polizeimaßnahmen waren auch die nach dem Schengener Durchführungsübereinkommen aufgenommenen Grenzkontrollen. Die bayerische Polizei hat im Verlauf der WM an der Grenze zu Österreich lageorientiert an zehn Tagen und auf dem Flughafen München an vier Tagen Kontrollmaßnahmen durchgeführt. Dabei konnten Fußballgewalttäter zurückgewiesen werden und weitere Verstöße, z.B. nach dem Betäubungsmittelgesetz festgestellt werden. Als in jeder Hinsicht wertvoll bezeichnete Beckstein die unmittelbare Unterstützung von ausländischen Polizeibeamten aus Österreich, der Schweiz, Kroatien und England. Zu jedem Spiel an bayerischen Spielorten waren Unterstützungskräfte der jeweiligen Nation nach München bzw. Nürnberg abgeordnet.
Nach den Worten von Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber war die WM eine hervorragende Image-Werbung für Deutschland und insbesondere Bayern. Huber: „Die Fußballweltmeisterschaft hat dem Image und der Reputation Deutschland im Ausland auf jeden Fall genutzt. Neben der guten Organisation haben vor allem die lockere Art der Gastgeber und die ausgelassene Stimmung für viel positives Echo in aller Welt gesorgt. Bayern wird davon als Tourismus- und Wirtschaftsstandort auch mittel- und langfristig noch profitieren.“ Bayern habe sich, so Huber, als sympathischer, weltoffener und moderner Standort präsentiert und sei für potentielle Investoren weiter ins Blickfeld gerückt. Die Fußball-WM hat Huber zufolge das positive Geschäftsklima weiter gestärkt und der konjunkturellen Erholung zusätzliche Impulse gegeben. Zu den positiven Auswirkungen auf Wirtschaft und Tourismus in Bayern haben insbesondere die beiden WM-Spielorte München und Nürnberg beigetragen, daneben aber auch Würzburg mit dem traditionellen Afrika-Festival und als Gastgeberstadt für den Publikumsliebling Ghana sowie die weiteren Gastgeberstädte Herzogenaurach (Argentinien), Bad Kissingen (Ecuador), Bad Brückenau (Kroatien), Oberhaching (Paraguay) und Schweinfurt (Tunesien). Huber: „ Alle sechs bayerischen Mannschaftsquartierorte haben erfolgreich mitgeholfen, dass sich die internationalen Fans als Gäste bei Freunden in Bayern fühlten.“ Nach einer Umfrage im Auftrag der Deutschen Zentrale für Tourismus wollen 90 Prozent der ausländischen Gäste Deutschland als Reiseland empfehlen. Deutschlandweit kamen über 2 Millionen ausländische Gäste zur WM, davon knapp die Hälfte erstmalig nach Deutschland.
Als hervorragend bezeichnete Wirtschaftsminister Huber die unmittelbaren wirtschaftlichen Effekte der WM für Bayern. Huber: „Die WM hat sich auch wirtschaftlich gelohnt!“ Nicht nur in den bayerischen Spiel- und Quartierstädten, sondern bayernweit seien deutliche Umsatzzuwächse in der Außengastronomie und in den Biergärten mit Public Viewing zu verzeichnen. Sehr gut gelaufen sind auch die Fan-Feste und Feiermeilen, die zum Teil wie in München wegen der großen Nachfrage erweitert werden mussten. Positive Resonanz meldeten auch Einzelhandel und Gastronomie wegen der Sonntagsöffnung der Geschäfte in der Innenstadt. Der Einzelhandel verbuchte erwartungsgemäß Mehrumsätze mit „WM-Sortiment“ wie Flachbildschirmen und Sport- und Fanartikeln. Bundesweit wurden 2 Milliarden Euro zusätzlich umgesetzt. Das Hotelgewerbe erwartet einen großen Marketingeffekt für die Zukunft. Nach Angaben der Bayern Tourismus Marketing GmbH wurde fast eine Milliarde Menschen weltweit ber Medienberichte mit Bildern aus Bayern erreicht. Hier hat sich auch das Internationale Medienzentrum IBC in der Messe München mit seiner „Bayern-Plaza“ positiv ausgewirkt. Vom Medienzentrum in München aus berichteten 125 Fernseh- und Rundfunkanstalten in alle Welt.
Bereits im Vorfeld der WM hat das Baugewerbe von den umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen wie Stadion-, Straßen und Schienenbauten profitiert. In die Stadienbauten in München und Nürnberg wurden rund 400 Millionen Euro investiert, die Schieneninfrastruktur hat der Freistaat mit rund 93 Millionen Euro bezuschusst.