Huber zeigte sich zuversichtlich über die weitere Entwicklung des Auslandsgeschäfts. Der Anstieg der ausländischen Auftragseingänge in der bayerischen Industrie um 13,2 Prozent im letzten Quartal 2006 deute auf eine ungebrochene Nachfrage nach weiß-blauen Produkten hin. Huber: "Wir steuern in diesem Jahr den 14. Exportrekord in Folge an. Der Exportboom geht weiter."
Bayerns Exporte haben 2006 gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent auf 141,3 Milliarden € zugelegt. Die Einfuhren nach Bayern sind parallel dazu um 17,2 Prozent auf 115,9 Milliarden € gestiegen. Hier wurden zum ersten Mal 100 Milliarden € überschritten. Damit belief sich der Ausfuhrüberschuss im letzten Jahr auf 25,4 Milliarden €.
Weltweit wichtigstes Abnehmerland für bayerische Produkte blieben 2006 bei einem Anteil am Gesamtexport von 11,9 Prozent die USA. Die Ausfuhren dorthin nahmen um 6,7 Prozent auf 16,9 Milliarden € zu. Erfreulich dynamisch haben sich mit einem Anstieg von 9,4 Prozent auch die Ausfuhren in die Euro-Zone entwickelt. Die Partner der Währungsunion haben Waren in einem Umfang von 55,9 Milliarden € abgenommen. Ihr Anteil an den bayerischen Gesamtausfuhren beläuft sich damit auf knapp 40 Prozent.
Die Exporte in die EU-Partnerstaaten insgesamt verzeichneten sogar eine noch höhere Dynamik. Sie stiegen 2006 um 10,6 Prozent auf 85,1 Milliarden €. Damit fließen mittlerweile 60,2 Prozent der bayerischen Ausfuhren in die EU. Unter den weltweit wichtigsten Abnehmerländern Bayerns rangierte abermals Italien auf Platz zwei mit einem Anteil von 8,7 Prozent (12,2 Milliarden €). Platz drei hat Österreich mit einem Exportanteil von 8,5 Prozent (12,0 Milliarden €) verteidigt.
Die Exporte in die neuen mittel- und osteuropäischen EU-Länder sind zwar von den Niveaus der langjährigen EU-Partner noch weit entfernt, entwickelten sich im vergangenen Jahr aber erneut sehr viel dynamischer als die Ausfuhren in die alten EU-Länder. Einen enormen Zuwachs von 43,4 Prozent bei einem Exportwert von mittlerweile knapp 1,3 Milliarden verzeichnete der Handel mit der Slowakei. Auch die Ausfuhren nach Rumänien, das seit dem 1. Januar 2007 der EU angehört, haben mit einem Plus von 31,4 Prozent sehr stark zugelegt (Warenwert: 1,2 Milliarden €). Spürbar sind bei einem Zuwachs von 21,2 Prozent und einem Warenwert von insgesamt 3,2 Milliarden € auch die Ausfuhren nach Polen gestiegen, gefolgt von der Tschechischen Republik mit plus 19,1 Prozent bei einem Warenwert von 4,2 Milliarden €.
Außerordentlich expansiv hat sich auch der Handel mit Indien entwickelt. Bei einem Zuwachs von 44,7 Prozent beläuft sich der Exportwert mittlerweile auf 1,0 Milliarde €. Die Zuwachsraten im Chinahandel standen dem kaum nach: Bei einem Anstieg um 29,7 Prozent sind Waren im Wert von 5,0 Milliarden € dorthin geflossen (Anteil: 3,5 Prozent). Deutlich zugelegt hat auch der Export nach Russland, der um 25,7 % auf 2,7 Milliarden € stieg. Eine Delle gab es dagegen im Handel mit Japan. Nach den Zuwächsen der vergangenen Jahre sind die Exporte 2006 um 6,1 Prozent auf 2,7 Milliarden € zurückgegangen. Hier dürfte sich vor allem die starke Aufwertung des Euro gegenüber dem Yen niedergeschlagen haben.
Unter den exportierten Gütern haben auch 2006 Fahrzeuge, Maschinen und elektrotechnische Erzeugnisse mit einem Anteil von insgesamt rund zwei Drittel (65,5 Prozent) dominiert. Rang eins verteidigten mit einem Anteil von 31,8 Prozent die Fahrzeuge, deren Ausfuhr sich gegenüber dem Vorjahr um 8,8 Prozent auf 44,9 Milliarden € erhöhte. Mit einer Expansion um 9,7 Prozent auf 24,8 Milliarden € stehen die Maschinen nach wie vor für die zweitwichtigste Gütergruppe des bayerischen Exports (Anteil 17,5 Prozent). Dahinter rangierten mit einem Anteil von 16,2 Prozent die elektrotechnischen Erzeugnisse, die das Vorjahresergebnis mit 22,9 Milliarden € um 9,4 Prozent übertrafen.