Speziell die nachlassende Nachfrage seitens der Hauptkunden der Branche – Farbstoff-, Kunststoff-, Pharma-, Reinigungs- und Lebensmittelindustrie, sowie Unternehmen aus dem Bereich Wasseraufbereitung und Textilherstellung - ist verantwortlich für die begrenzten Gewinnmargen im Zeitraum 2007-08. In diesen Zeitraum betrugen die Gewinnmargen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und die Gewinne vor Steuern 7,5 % bzw. 2,7 %.
Der Bedarf des Inlandmarktes wird zum großen Teil durch Importe, vor allem aus europäischen Ländern – Deutschland, Italien, Spanien und Niederlande – gedeckt, wobei in letzter Zeit auch größere Mengen aus China und Indien importiert werden. Daraus ergibt sich, bis auf Ausnahmefälle (beschränkte Herstellungstätigkeit im Bereich Brennstoffe und Schmiermittel, vor allem bei Harz, Polysterol und Verdünnungsmitteln), dass die in der Branche tätigen Unternehmen vor allem Handel betreiben, wobei sie entweder als Makler zwischen ausländischen Firmen und inländischen Kunden auftreten oder aber als direkte Importeure, die anschließend die gelagerten Produkte vertreiben.
Es lohnt sich hier anzumerken, dass die Unternehmen der Branche sich generell um eine Streuung ihrer Kundschaft bemühen, um die Folgen einer eventuellen Krise in einer bestimmten Industriebranche auszugleichen. Dennoch sind sie von der aktuellen Depression stark betroffen, auch wegen des durch die Krise ausgelösten Vertrauensverlusts, während gleichzeitig andere Probleme zu bewältigen sind.
Die wichtigsten dieser Probleme betreffen die Anpassungen an das REACH-Regelwerk, den Anstieg der Verwaltungskosten und die Unsicherheit in Bezug auf das kommende Verbot bestimmter Substanzen auf dem Markt. Zudem besteht ein Mangel an Lagerräumen, sowie sozusagen ein Nicht-exististieren von Möglichkeiten zur Zwischenlagerung von Giftmüll, der direkt mit der Branche für chemischen Rohstoffe verknüpft ist.