- Der Anteil der Forderungen, der in Deutschland aufgrund von Zahlungsausfällen abgeschrieben werden muss, bleibt mit 2,0 % gegenüber dem Vorjahr stabil. Dies entspricht einem Gesamtbetrag von 49,3 Milliarden Euro.
- In ganz Europa belaufen sich die abgeschriebenen Forderungen auf 350 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 2,8 auf 3,0 % oder einer Zunahme von 7 %.
- Nur in vier von 31 untersuchten Ländern waren die Forderungsausfälle rückläufig: Dänemark, Finnland, Island und Schweden. Die Situation in Deutschland bleibt auf tiefem Niveau stabil (2,0 % im Vergleich zu 3,0 % im europäischen Durchschnitt).
- Die Länder Süd- und Osteuropas leiden weiterhin unter langer Zahlungsdauer, hohen Zahlungsausfällen und weitverbreitetem Pessimismus bezüglich der Fähigkeit, aus der gegenwärtigen Krise herauszufinden.
Mehr als je zuvor wird deutlich, dass die europäische Wirtschaftsentwicklung uneinheitlich verläuft; eine kleine Gruppe von Ländern behauptet ihren Vorsprung, während eine größere Gruppe hinterherhinkt. Dies bestätigen die statistischen Daten zum Zahlungs- und Kreditverhalten, der zum neunten Mal durchgeführten jährlichen EPI-Umfrage von Intrum Justitia - dem European Payment Index, für den fast 10.000 Unternehmen über Zahlungsmuster befragt werden.
"Ein Drittel der 31 untersuchten Länder verzeichnet einen Rückgang oder keine Veränderung der Forderungsausfälle - neben Deutschland gilt das auch für die nordeuropäischen Länder und für Deutschland wichtige Exportländer wie Frankreich und Spanien", sagt Jürgen Sonder, Geschäftsführer von Intrum Justitia Deutschland.
In Griechenland hat der Risikoindex mit 195 von 200 möglichen Punkten einen Extremwert erreicht, während Finnland mit 125 das niedrigste Risiko aufweist. Der Risikoindex für Deutschland beträgt 144, was auf ein mittleres Risikoprofil hindeutet.
Die Unfähigkeit europäischer Konsumenten, Unternehmen und Behörden, ihre Rechnungen pünktlich zu begleichen, führte zu einem Anstieg von 2,8 auf 3,0 % des Anteils aller ausstehenden Forderungen, die als uneinbringlich abgeschrieben werden müssen. In den von der Umfrage erfassten Ländern entspricht dies einer Zunahme um 7 % auf insgesamt 350 Milliarden Euro. Der Blick auf einzelne Länder zeigt, dass die Situation in Griechenland (9,9%), Bulgarien (7,0%), Rumänien (6,1%) und Slowenien (5,7%) signifikant negativ ist.
Bei den deutschen Unternehmen lag der Anteil der Abschreibungen auf alle ausstehenden Forderungen bei 2,0 % und blieb somit gegenüber dem Vorjahr auf tiefem Niveau stabil. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf 49 Milliarden Euro.
In der EPI-Umfrage gaben 40 % der Befragten aus Deutschland an (Gesamteuropa 61%), dass unbezahlte Rechnungen in ihren Unternehmen zu Einnahmeverlusten führten; 41 % (Gesamteuropa 57%) erklärten, dass sich die schwierige Wirtschaftslage auf die Liquidität auswirkte, und 25 % (Gesamteuropa 48%) fuhren ihre Innovationsinvestitionen aufgrund der angespannten finanziellen Lage zurück.
"Wenn diese Abwärtsspirale in Europa anhält, werden wir uns bald in einer Situation befinden, in der die Unternehmen kein Wachstum erzielen können, die Innovationstätigkeit behindert wird und das wirtschaftliche Überleben der Unternehmen auf dem Spiel steht. Alle Beteiligten - sowohl Unternehmen wie auch Regierungen - müssen ihr Möglichstes tun, um die Entwicklung umzukehren. Die langfristige Stabilität und Prosperität der europäischen Länder erfordert, dass die Unternehmen rechtzeitig bezahlt werden. Dies gilt nicht nur für Europa sondern auch für Deutschland- auch wenn hier die Situation deutlicher weniger angespannt ist." erklärt Lars Wollung, CEO von Intrum Justitia abschliessend.
Den vollständigen Bericht mit ausführlichen Statistiken und einem Video-Kommentar des CEO finden Sie hier >> http://www.intrum.com/...
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Über die Studie "European Payment Index"
Der European Payment Index (EPI) von Intrum Justitia misst seit 1998 das geschäftliche Risiko in europäischen Ländern anhand einer Umfrage unter Unternehmen. Die Umfrage wurde zwischen Januar und März 2013 gleichzeitig in 31 Ländern (plus Türkei und Russland) durchgeführt. An der schriftlichen Befragung nahmen über 9.800 Unternehmen teil.