- Verkehrsaufkommen 2012 spiegelt wirtschaftliche Lage wider: INRIX Traffic Index zeigt 18 Prozent weniger Staus in Europa und 14 Prozent weniger in Deutschland
- Rückgang setzt sich im 1. Quartal 2013 fort mit 23 Prozent weniger Staus in Europa im Vergleich zum Vorjahr
- Deutschland liegt europweit auf dem dritten Platz mit 37 Staustunden pro Fahrer
- Mit 65 jährlich im Stau verbrachten Stunden pro Fahrer ist Stuttgart die Stadt mit dem höchsten Verkehrsaufkommen in Deutschland
In den letzten drei Jahren war das Verkehrsaufkommen im ersten Quartal rückläufig und damit wegweisend für den Verkehr und die wirtschaftliche Entwicklung des jeweiligen Jahres. Laut INRIX, einem führenden internationalen Anbieter von Verkehrs- und Reiseinformationen, ist das Jahr 2012 hier keine Ausnahme. Die jährliche Traffic Scorecard des Unternehmens zeigt bei Verkehrsstaus einen europaweiten Rückgang um 18 Prozent sowie um 14 Prozent in Deutschland und reflektiert damit die weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in der EU.
Auch für 2013 weisen die Verkehrsmuster auf einen weiteren Abwärtstrend hin. Im 1. Quartal 2012 ging das Stauaufkommen in Europa erneut um 23 Prozent zurück. Fahrer in ganz Europa verbrachten 27 Stunden weniger auf den Straßen als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dies zeigt, dass die europäische Wirtschaft vor einem weiteren harten Jahr stehen könnte.
Momentaufnahme Deutschland: Rückblick 2012 und Ausblick 2013
Im letzten Jahr steckten deutsche Fahrer 37 Stunden in Staus fest. Das sind sechs Stunden weniger als im Vorjahr und entspricht einem Rückgang um 14 Prozent. Insgesamt verbrachten deutsche Fahrer mehr Zeit auf den Straßen als Fahrer in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien, jedoch 22 Stunden weniger als Fahrer in Belgien, dem europäischen Land mit dem stärksten Stauvorkommen.
Die Verkehrszahlen für Deutschland zeigen einen deutlichen Rückgang im ersten Quartal 2012 mit 23 Prozent weniger Staus als im gleichen Vorjahreszeitraum.
"Das Verkehrsaufkommen war schon immer ein ausgezeichneter Konjunkturindikator. Es zeigt uns, ob Menschen Beschäftigung haben und zur Arbeit fahren, ob sie abends ausgehen oder einkaufen und ob Unternehmen Produkte versenden", erklärt Bryan Mistele, CEO von INRIX. "Angesichts von Arbeitslosenzahlen auf Rekordhöhe und einem Rückgang des Privatvermögens in Europa um 13,6 Prozent auf 10,9 Billionen US-Dollar im Jahr 2012 überrascht es wenig, dass auch das Verkehrsaufkommen deutlich zurückgegangen ist."
Deutsche Momentaufnahme Städte: Rückblick 2012
Stuttgart war 2012 die Stadt mit dem stärksten Verkehrsaufkommen in Deutschland. Fahrer verbrachten hier 65 Stunden im Stau, sieben Prozent weniger als 2011. Europaweit lag Stuttgart damit auf dem fünften Platz bei den im Stau verbrachten Stunden. Die Stadt mit dem zweithöchsten Verkehrsaufkommen war Köln mit 59 im Stau verbrachten Stunden. Gegenüber 2011 entspricht dies einem Rückgang um 15 Prozent. Insgesamt zeigen alle 22 analysierten Städte im Vergleich mit dem Vorjahr einen stetigen Rückgang beim Verkehrsaufkommen, was auf den Einfluss zunehmender Arbeitslosenzahlen und steigender Kraftstoffpreise sowie auf zurückgehende Verbraucherausgaben hinweist.
Die folgende Tabelle mit den Daten aus 22 deutschen Städten zeigt die Veränderung im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr auf.
Momentaufnahme Gesamteuropa: Rückblick 2012
Unter den 13 analysierten europäischen Nationen zeigen die Länder, die am heftigsten von der europäischen Schuldenkrise betroffen sind, auch den stärksten Rückgang bei Verkehrstaus. Selbst die stabilsten Volkswirtschaften in der Eurozone erlebten ein Absinken des Verkehrsaufkommens angesichts einer im Lauf des Jahres kontinuierlich schrumpfenden Wirtschaft, die allein im vierten Quartal 2012 um 0,6 Prozent[ii] zurückging. Die einzige Ausnahme bildete Luxemburg, wo die Staus um 29 Prozent zunahmen.
Big Data bei der Arbeit
Die INRIX Traffic Scorecard basiert auf der Analyse von Billionen historischer Rohdaten aus der INRIX Traffic-Datenbank, die von führenden Autoherstellern, darunter Audi, BMW und Toyota, Navigations-Apps für Smartphones, Behörden, gewerblichen Fuhrparks und Nachrichtenmedien, darunter der BBC, genutzt werden, um Fahrern dabei zu helfen, täglich viel Zeit und Kraftstoff zu sparen. INRIX analysiert Milliarden an Echtzeit-Daten aus Hunderten von Quellen, einschließlich einer Vielzahl von geschäftlichen Fahrzeugen, wie Taxis, Flughafen-Shuttles, Lieferwagen, Fernverkehr-LKW und PKW sowie mobilen Geräten. Sämtliche Daten aus diesen mit GPS ausgerüsteten Fahrzeugen und Geräten enthalten die Geschwindigkeit, Position und das Fahrtziel eines bestimmten Fahrzeugs an einem dokumentierten Datum zu einer bestimmten Uhrzeit. Bei der Erstellung der Scorecard analysiert INRIX Informationen für mehr als eine Million Kilometer Autobahnen und Nebenstraßen in Europa und nahezu zwei Millionen Meilen der Straßen in Nordamerika während jeder Stunde des Tages, um umfassende und aktuelle Stau-Analysen für die größten Ballungsräume in 15 Ländern zu erstellen.
Die gleichen Daten werden für INRIX Traffic genutzt, eine kostenlose App, die Autofahrern hilft, Verzögerungen im Verkehr zu vermeiden. Die App bietet hierzu Informationen aus dem weltweit größten Verkehrsnetz für die schnellste Route von zu Hause zur Arbeit, empfohlene Abfahrts- und Reisezeiten, Verkehrsprognosen und personalisierte Verkehrsmeldungen für den jeweiligen Fahrer. Mehr Informationen zu INRIX Traffic gibt es unter http://inrixtraffic.com.
Über die INRIX Traffic Scorecard
Die INRIX Traffic Scorecard misst die Verkehrsstörungen auf einzigartige Art und Weise, indem sie über die traditionellen Erhebungsmethoden wie Straßensensoren und statistische Erhebungen hinausgeht und Echtzeitdaten aus Fahrzeugen analysiert, die tatsächlich in den großen Ballungsräumen unterwegs sind. Weitere Details über Staus in bestimmten Ländern und wie diese verglichen mit anderen weltweit dastehen, stehen ab sofort zusammen mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse des Berichts unter scorecard.inrix.com zur Verfügung. Die umfangreichen Daten, die der INRIX Traffic Scorecard zugrunde liegen, sind ab sofort lizenziert für die weitere Analyse und Prüfung durch Behörden und gewerbliche Organisationen verfügbar.
Quelle: Credit Suisse: Global household wealth falls 5.2% to USD 223 trillion, with Eurozone crisis as backdrop
[ii] http://www.bbc.co.uk/...