Was beim Webhosting längst gängige Praxis ist, könnte sich auch bei der IP-Business-Telefonie als ein Erfolgsmodell entpuppen: Anwendungen, die – wie etwa die Telefonie – nicht zum Kerngeschäft gehören, werden einfach an einen Service-Provider ausgelagert. Das Equipment für das Management der Anrufe und die gesamten Dienste, etwa Voice-Mail und Unified-Messaging, gehört dem Provider und wird von auch diesem betrieben. Die Telefonanlage steht in diesem Fall nicht in den eigenen Firmenräumen, sondern bei dem lokalen oder regionalen Netzbetreiber. Der Kunde hat dabei die Wahl zwischen einer mandantenfähigen Lösung, bei der mehrere Kunden auf ein und dieselbe Anlage beim TK-Anbieter zugreifen (‚IP Centrex’) oder einer Lösung mit dedizierter Hardware, die im Rechenzentrum des Service-Providers für ihn betrieben und gewartet wird (‚Hosted PBX’). In beiden Fällen sind die Kunden über den IP-Backbone an das System angebunden. Für die gesamte Daten- und Sprachkommunikation nutzen sie nur noch eine Verbindung.
Die Grundidee ist dabei keineswegs neu: Das Prinzip mit dem Namen ‚Centrex’ (Central Office Exchange) wurde bereits in den 60-er Jahren von den Bell Laboratories entwickelt und stieß in den USA und Kanada auf reges Interesse – vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen. Schätzungen zufolge wird in diesen beiden Ländern derzeit etwa jede vierte installierte Nebenstelle von einer Centrex-Lösung bedient. In Europa konnte sich dieses Modell dagegen lange Zeit nicht durchsetzen. Doch das könnte sich mit dem Aufkommen von ‚Voice over IP’ ändern. So sind heute Bandbreite und ‚Quality of Service’ kein Problem mehr. Außerdem bieten die Service-Provider attraktive Komplettpakete für Firmen an. Hinzu kommt ein Umdenken bei den Anwendern: Auch hierzulande greifen immer mehr Unternehmer zu Outsourcing-Lösungen, um im eigenen Kerngeschäft flexibel zu bleiben und die Kapitalbindung auf ein Minimum zu reduzieren.
IP-Centrex-Lösungen: Flexibel, skalierbar, zuverlässig
„Dank VoIP ist es heute so einfach wie nie zuvor, die gesamte Telefonanlage an einen Provider auszulagern“, sagt Dagmar Geer, Vorstand der innovaphone AG. Die Vorteile für die Kunden liegen auf der Hand: „Die Unternehmen haben Zugriff auf eine skalierbare, homogene, flexible und zuverlässige Lösung ohne zahlenmäßige Anschlussbeschränkung der Teilnehmer – und das bei extrem niedrigen Anfangsinvestitionen.“ Ein weiterer Pluspunkt: Die Wartungsarbeiten fallen praktisch vollständig weg. Themen wie Skalierbarkeit und Sicherheit tangieren den Nutzer nur insoweit, als er sich vergewissern sollte, dass sein Provider sich ausreichend darum kümmert. Zusätzliche Features können bei Bedarf einfach dazu gebucht werden. Dank der Größenvorteile, die beim Diensteanbieter durch die Bündelung der Anschlüsse entstehen, kommen selbst kleinste Firmen in den Genuss modernster Technologien. Eine Hauptzielgruppe für die neuen Dienste sind deshalb auch junge, dynamische Unternehmen, die selbst schnell wachsen oder einem steten Wandel unterliegen. Hier bieten IP-Centrex-Lösungen eine günstige Einstiegsmöglichkeit und die notwendige Flexibilität bei der Erweiterung des Teilnehmerkreises.
Geer warnt aber zugleich vor überhöhten Erwartungen: „Standardisierte IP-Centrex-Dienste stoßen an ihre Grenzen, wenn bei der Telefonie ein hohes Maß an Individualität gefragt ist“, so die Expertin. Dies gelte vor allem für Firmen, bei denen die Sprachkommunikation sehr stark in die Geschäftsprozesse eingebunden ist. Eine Alternative ist eine Lösung mit dedizierter Hardware, die im Rechenzentrum des Service-Providers für den Kunden betrieben und gewartet wird (‚Hosted PBX’). Wie jeder Managed-Service hat auch dieser seinen Preis. Bei den Standard-Outsourcing-Szenarien werden die Kosten aber in der Regel deutlich geringer sein als die Investitionen bei der Anschaffung einer eigenen TK-Anlage. Schätzungen zufolge kann die Kostenersparnis beim Outsourcing gegenüber dem Betrieb und der Wartung einer klassischen TK-Anlage bis zu 40 Prozent betragen.
Maßgeschneiderte Carrier-Lösungen von innovaphone
Die Lösungen von innovaphone kommen sowohl beim Aufbau von IP-Centrex-Lösungen als auch bei der Realisierung von dedizierten Carrier-Lösungen zum Einsatz. Die Übergänge zwischen dem IP-Netz und den Telefonnetzen werden dabei mit Media-Gateways realisiert. Die ‚innovaphone PBX’, die auf autarken VoIP-Gateways installiert ist, ist für Carrier-Lösungen ebenfalls bestens geeignet. Durch die konsequente Implementierung der VoIP-Standards H.323/H.450 und SIP (Session Initiation Protocol) kann sie auch in heterogene Umgebungen eingebunden werden. Leistungsmerkmale wie etwa ‚Weiterleiten’, ‚Gruppenruf’, ‚Dreierkonferenz’ bis hin zu ‚Rückruf bei Besetzt’ verbessern die Produktivität beim Anwender. Serverlösungen wie ‚Voicemail’, ‚Fax’ und ‚Unified Messaging’ erweitern zusätzlich das Leistungsspektrum des Diensteanbieters. Lösungen für erhöhte Ausfallsicherheit durch Redundanz oder maximale Flexibilität durch das Standortkonzept eröffnen weitere Möglichkeiten für Managed-Services. Abgerundet wird das System durch die Gebührenlösung ‚SAMwin’, die eine genaue und transparente Abrechnung ermöglicht.
In Kooperation mit den ISPs ist auch der Aufbau einer gehosteten PBX möglich. Je nach Wunsch kann die Administration dabei zwischen dem Eigentümer und dem Betreiber der TK-Anlage aufgeteilt werden. So können die Rufnummernaufteilung, Gruppenverwaltungen und Nutzereinstellungen auch vom Eigentümer verwaltet werden, während die Technik rein physikalisch betrachtet sicher beim Provider arbeitet. Der geschulte Provider stellt in diesem Fall die Verbindungen zu den Zweigstellen und zum öffentlichen Netz sicher und übernimmt die komplette Verwaltung der Telefonanlage.