Weltmarktführer im Bereich Wartung, Überholung und Reparatur ist die Lufthansa Technik AG. Auf ihrer Basis in Hamburg docken regelmäßig die riesigen Verkehrsflugzeuge ein, um sich von oben bis unten, innen und außen checken zu lassen. In der Metropolregion Hamburg, die weltweit der drittgrößte Standort der zivilen Luftfahrtindustrie ist, arbeiten zudem viele weitere Unternehmen mit Hochdruck daran, das Fliegen nicht nur ökonomisch, ökologisch, komfortabel und flexibel zu gestalten, sondern auch so zuverlässig wie möglich - in allen Bereichen.
Sobald der Airbus A340 in die Halle 7 auf der Basis der Lufthansa Technik AG eingedockt ist, machen sich 300 Techniker in drei Schichten an die Arbeit, um den großen Vogel auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Die Kabine muss vollständig ausgebaut und erneuert werden, jedes Kabel, jede Schraube geprüft, die Triebwerke, die Landeklappen und das Fahrwerk müssen genauestens untersucht werden. Durch die Erfahrung in der Wartung, Reparatur und Überholung von 1.500 Verkehrsflugzeugen von Kunden in aller Welt, kennt Lufthansa Technik nicht nur die Stärken der Flugzeuge, ihrer Komponenten und Triebwerke, sondern auch die Schwächen. Neben dem D-Check, der großen Generalüberholung, die alle fünf bis zehn Jahre vorgeschrieben ist, fällt immer wieder eine kleinere Wartung an. Die Experten sind auch bei kleinen technischen Störungen sofort zur Stelle, beispielsweise mit dem Airline Support Team (AST), auch "Fliegende Ärzte" genannt. Die Basis am Flughafen Hamburg ist jedoch der Knotenpunkt des weltumspannenden Konzerns, der alle Facetten der technischen Betreuung von Verkehrsflugzeugen beherrscht Auch in der Kabinenausstattung denkt Lufthansa Technik immer an die Sicherheit. So haben die Spezialisten gerade den weltweit ersten in einen Passagiersitz integrierten Kinder- und Babysitz entwickelt. Der multifunktionale Sitz kann spielend leicht vom normalen Passagiersitz in einen Baby- oder einen Kindersitz umfunktioniert werden.
Eine herausragende Neuheit ist auch der SkyKids Flugzeugkindersitz von der Hamburger Firma Innovint. Bisher reisten Kleinkinder noch auf dem Schoß der Eltern, ab dem zweiten Lebensjahr dann auf einem eigenen Sitz, angeschnallt mit einem Beckengurt, der nur für Erwachsene geeignet ist. Das ist für die kleinen Passagiere weder sicher noch bequem. Bei Turbulenzen sind sie extrem gefährdet. Bei starkem Bremsen werden sie mit bis zu 16facher Erdanziehungskraft aus dem Sitz geschleudert. Auf dem SkyKids reisen Kinder von null bis sechs Jahren nun wesentlich sicherer. Das flexible Kinderrückhaltesystem lässt sich einfach auf normale Passagiersitze montieren. Bei zahlreichen Fluggesellschaften gehört der Sitz bereits zur Standardausrüstung. Innovint entwickelt darüber hinaus das möglicherweise lebensrettende "Muss" der Bordausrüstung: Notfallkoffer! Wenn während des Fluges ein gesundheitliches Problem auftritt, benötigen ein an Bord befindlicher Arzt oder das Kabinenpersonal mehr Hilfe als in einem gesetzlich vorgeschriebenen Erste-Hilfe- oder Notfallkoffer zu finden ist.
Einen höchst praktischen Beitrag zum Schutz für Passagiere liefert das Unternehmen Albert Mühlenberg GmbH & Co. Es stellt Bordküchen her, die mit Blockier-Systemen für Trolleys und anderen beweglichen Gegenständen ausgestattet sind. DAe Systems GmbH aus Lübeck, früher bekannt als Dräger Aerospace, kümmert sich um das Sauerstoffsystem an Bord und dessen Wartung. Der Wartung von Sauerstoff- und Feuerlöschsystemen hat sich zudem die Firma MEL Aviation GmbH aus Rellingen verschrieben. Die Firma m.u.t. Aviation Technology GmbH wiederum entwickelt und vertreibt hochwertige Avionic-Testsysteme sowie spezielle Kamerasysteme zur frühzeitigen Branddetektion oder zur Unterstützung von Entwicklungs- und Wartungsprozeduren.
Wenn es dann doch mal brenzlig wird, kann sich der Passagier auf die Rettungsausstattung aus der Metropolregion Hamburg verlassen. So sorgt die Reinbeker P.E.R. Flucht- und Rettungsleitsysteme GmbH mit nachleuchtenden Schildern und Leuchtstreifen an Wand und Boden für mehr Sicherheit an Bord. Für den äußersten Notfall können sich die Flugzeuge mit der Rettungsausstattung von Hoover Industries wappnen, die Schwimmwesten und Rettungsinseln herstellen. Das renommierte Unternehmen aus Miami, hat sich gerade erst in Hamburg niedergelassen.
Neben den Tücken der Technik schürt der Terrorismus immer wieder die Angst vorm Fliegen. Um höchste Sicherheit und Geschwindigkeit bei Grenzkontrollen und beim Boarding zu gewährleisten, hat die Firma Dermalog aus Hamburg eine absolute Weltneuheit entwickelt. Mit dem Identifikationssystem "MultifFinger Biometrics" können vier Finger des Passagiers simultan gescannt werden.
Security hat am Flughafen Hamburg höchste Priorität. Und das lässt sich der Airport etwas kosten. Für sämtliche Sicherheitsmaßnahmen einschließlich Schulungen von Wach- und Sicherheitspersonal und der Bereitstellung von Kommunikationsmitteln fallen pro Jahr Aufwendungen in Höhe von rund 1 Mio. Euro an. Zudem baut der Flughafen gerade die Bodenverkehrskontrolle der Zukunft auf und übernimmt damit eine Vorreiterrolle in Europa.Mit dem so genannten A-SMGCS (Advanced Surface Movement Guidance and Control System) können die Flug- und Fahrzeuge am Boden eindeutiger identifiziert und exakter geortet werden. Dadurch werden die Abläufe am Boden optimiert und noch sicherer.Unterstützt wird der Flughafen dabei von der Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR).
Beim DLR in Hamburg finden auch die Eignungsuntersuchungen vieler Fluglotsen sowie der Piloten von Lufthansa und anderen Fluggesellschaften statt. "Den Faktoren Auswahl und Training von Personal kommt in der Luftfahrt eine besondere Bedeutung zu, da durch menschliches Versagen zirka 70 Prozent aller Flugunfälle verursacht werden", weiß Dr. Dirk Stelling, Leiter des Bereichs Cockpit in der Abteilung Luft- und Raumfahrtpsychologie beim DLR. Fluglotsen und Piloten müssen zum Beispiel mehrfacharbeitsfähig und stressresistent sein, eine perfekte Raumorientierung und Entscheidungsfähigkeit haben sowie gut kooperieren und kommunizieren können. Da es weltweit große Unterschiede gibt, plant das DLR eine Standardisierung der Auswahl. Es hat bereits ein internationales Kompetenzzentrum in Zürich aufgebaut sowie ein Testzentrum in Indonesien.
Wer jetzt noch Flugangst hat, dem hilft vielleicht ein entsprechendes Seminar. Die Lufthansa bietet beispielsweise seit Jahren Menschen mit Flugangst spezielle Trainings an:
www.flugangst.de .