Workshop »Biometrie – BIOSIG 2004«
Zeit: Donnerstag, 15. Juli 2004, 10:00 bis 17:00 Uhr Ort: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung
IGD, Fraunhoferstraße 5, 64283 Darmstadt.
Peter Hanel, EU Generaldirektorat Justiz und öffentliche Angelegenheiten, beschreibt zum Auftakt des Workshops den Stellenwert, den biometrische Verfahren innerhalb der europäischen Gemeinschaft besitzen. Deutlich wird dies vor allem an den beiden politisch bedeutsamen Projekten EURODAC und »Council Regulation on Passport«. Mit einem weiteren brandaktuellen Thema befassen sich Astrid Albrecht vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Marco Breitenstein von secunet. Sie beleuchten die Voraussetzungen dafür, die Gesichtserkennung im Personalausweis einzusetzen. Im Fokus stehen dabei die praxisorientierte Eignung der Verfahren. Anhand eines Feldversuches mit 200 Probanten zeigen die Experten, wie die Systeme in ihrer Anwendung tatsächlich wirken. Der Fingerabdruck ist das am häufigsten erhobene biometrische Merkmal. Wie gut Fingerabdruck-Systeme wirklich sind wurde im Projekt BioFinger untersucht. Michael Arnold vom Fraunhofer IGD und Heinrich Ihmor vom BSI fassen die Ergebnisse zusammen. Möglichkeiten für den praktischen Einsatz von Biometrie, zeigen Qui-Ping Zeng von IDENCOM und Jürgen Junghans von Interflex mit ihren Praxisbeispielen. Ein breites Anwendungsspektrum besteht nach Expertenmeinung auch in der Medizin. In der Gesichtserkennung sieht Matthias Herbst von der Arbeitsgemeinschaft für Ästhetische Dermatologie und Kosmetologie e.V. beispielsweise die Chance, aus unveränderlichen Körpermerkmalen Krankheitsbilder abzuleiten. Auf diese Weise könnten genetisch bedingte Hauterkrankungen frühzeitig diagnostiziert werden. Um die neuen Sicherheitstechnologien zu etablieren, braucht es allerdings international anerkannte Standards. Hier leistet Tony Mansfield vom britischen National Physical Laboratory NPL einen wichtigen Beitrag. In seinem Vortrag stellt er Testverfahren zur biometrischen Performanzmessung vor, mit den die Güte von biometrischen Systemen bestimmt werden kann. Ebenso wichtig für die Vergleichbarkeit sind definierte Test-Kriterien. Welche Möglichkeiten die Mimik für eine robuste Gesichtserkennung bietet, beschreibt Michael Hähnel von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Detaillierte Angaben zu der Veranstaltung und dem Programm gibt es im Internet unter der URL: http://www.cast-forum.de Für Journalisten ist die Teilnahme an der Veranstaltung kostenlos. Bitte melden Sie sich aber kurz per Fax (06151/155-446), per E-Mail (Bernad.Lukacin@inigraphics.net) oder telefonisch (06151/155-146) an.
Initiator der Veranstaltung ist das Competence Center for Applied Security Technology e.V. (CAST). Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, dem wachsenden Stellenwert der IT-Sicherheit in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft die erforderliche Kompetenz gegenüberzustellen und weiterzuentwickeln. Zu den Aufgaben von CAST gehört die Förderung von innovativen Sicherheitslösungen mit Wirkung für den europäischen Wirtschaftsraum sowie die Aus- und Weiterbildung zur IT-Sicherheit für alle Berufs- und Tätigkeitsbereiche. Ferner fördert der Verein den Experten-Nachwuchs durch Vergabe des Förderpreises für IT-Sicherheit an Studenten und Auszubildende.