Eine Schluesselrolle fuer zukuenftiges Wissensdesign spielen die Medien. Innovative Technologien ermoeglichen zum Beispiel Mensch-Maschine-Interfaces, die sich an den Nutzern, seinen Aufgaben, die Situation und das verwendete Medium anpassen. Technologische Entwicklungen alleine reichen aber nicht aus. Visualisierung und Dialogfaehigkeit verlangen auch gestalterische und soziale Kompetenzen. Um optimale Medien fuer die Generierung, die Vermittlung, die Praesentation und die Archivierung von Wissen zu entwickeln, braucht es daher viele Fachwissenschaften, die im neu gegruendeten Forum fuer Knowledge Media Design (KMD-Forum) erstmals gebuendelt werden. »Wir wollen eine enge Kooperation von Designern, Informatikern und allen angrenzenden Fachrichtungen wie etwa die Kognitionswissenschaften erreichen«, erklaert Geschaeftsfuehrer Dr. Stefan Goebel vom Zentrum fuer Graphische Datenverarbeitung e.V. (ZGDV) in Darmstadt. Das Forum will neben den innovativen Technologien und den unterschiedlichen Wissenschaften vor allem auch Gestaltungsfelder integrieren. Mit den Moeglichkeiten des Interaktiven Storytelling kann der Nutzer beispielsweise die Ablaufsteuerung einer Lernumgebung beeinflussen und sich auf diese Weise Wissen spielerisch aneignen.
Knowledge Media Design ist nicht auf spezielle Anwendungsgebiete beschraenkt; im Gegenteil: In vielen Branchen gehoert der Wissenstransfer und die Wissensbewahrung zu den zentralen Themen. Daher legen die Initiatoren des Forums besondern Wert darauf, sowohl theoretisch anspruchsvoll, als auch anwendungsorientiert zu arbeiten. Auf diese Weise entsteht ein Innovationszyklus, der staendig die neusten Erkenntnisse integriert. Die wissenschaftlichen Zielsetzungen und die praktischen Erfordernisse werden in einem Kompetenz-Pool gesammelt, der im Zuge der Aufbauarbeit entstehen soll. »Das KMD-Forum will Anlaufstelle fuer alle Fragen des Knowledge Media Design hinsichtlich Technologie, Gestaltung und Theorie sein«, so Goebel weiter.
Um die wissenschaftlichen Erkenntnisse und gewonnenen Erfahrungen fuer die Praxis nutzbar zu machen, veranstaltet das Forum regelmaeßig Workshops, Seminare und Kongresse. Diese und weitere Angebote im Bereich der Aus-, und Weiterbildung haben das Ziel, Knowledge Media Design als Berufsfeld zu etablieren. Auch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft soll dieser Brueckenschlag erfolgen. »Wir verstehen das Forum als Bindeglied von Forschung und Anwendung. Dadurch lassen sich die relevanten Forschungsergebnisse auch marktgerecht umsetzen«, ist sich Goebel sicher. Dazu wird auch der Betrieb eines geplanten Demonstrationszentrums dienen. Die Gruendungsurkunde des Knowledge Media Design Forums wurde im Fruehjahr diesen Jahres von einem hochkaraetigen Gruendungsteam unterzeichnet: Prof. Dr. Udo Bleimann vom Institut fuer Angewandte Informatik der Fachhochschule Darmstadt, Dr. Maximilian Eibl vom Informationszentrum Sozialwissenschaften Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen, Sebastian Sauer von ion2s buero fuer interaktion, Prof. Ulrike Spierling von der Fachhochschule Erfurt, Prof. Peter Friedrich Stephan von der Kunsthochschule fuer Medien Koeln, Prof. Dr. Harald Reiterer von der Universitaet Konstanz sowie Prof. Dr. José L. Encarnação, Dr. Stefan Goebel und Herbert Kuhlmann vom ZGDV.