Im Auftrag der InfraServ Gendorf entwickelte der Sachverständige Dr. Kurt Seifert und sein Team vom Büro für Naturschutz-, Gewässer- und Fischereifragen (BNGF) die Ende Juli den Behörden vorgestellte Ideen zur Sanierung und Renaturierung der Alz weiter und erarbeitete hierfür in enger Abstimmung mit der Wasserwirtschaftsverwaltung ein konkretes Maßnahmenkonzept. Bestandteil dieses Konzeptes sind Sofortmaßnahmen, die im Rahmen der Gewässerunterhaltung zügig umgesetzt werden können, um die Revitalisierung der Fischfauna zu beschleunigen: „Um den Fischbestand zu fördern, ist es wichtig, in der Alz für mehr Strukturvielfalt zu sorgen und Rückzugsräume für die Fischfauna einzurichten“, erklärte Seifert. Seine vorgeschlagenen Sofortmaßnahmen beinhalten deshalb u. a. die Anlage von Strukturinseln, die Optimierung und Revitalisierung von Kiesbänken, die Anlage von Schutzräumen für Fischbrut und Jungfische sowie den Einbau von Raubäumen und Totholz an unterschiedlichen Stellen, um den natürlichen Lebensraum am und im Wasser zu fördern. Während die Behörden die Umsetzung dieser Sofortmaßnahmen unter Leitung des Wasserwirtschaftsamtes Traunstein auf Basis des vorgelegten Maßnahmenkonzepts befürworteten, untermauerte InfraServ Gendorf die Bereitschaft, ihrer finanziellen Verpflichtung nachzukommen. „Uns liegt viel daran, zügig den entstandenen Schaden auszugleichen und die Revitalisierung und Renaturierung der Alz zu unterstützen“, betonte Dr. Bernhard Langhammer, Geschäftsleiter der InfraServ Gendorf.
Neben den Sofortmaßnahmen beinhaltet das Sanierungskonzept für die Alz auch genehmigungspflichtige Maßnahmen, wie die Verbesserung der Durchgängigkeit für Fische und andere Wasserorganismen an einem Querbauwerk der Alz am Industriepark Werk GENDORF oder die Anlage einer Altarmstrukur, die Fischen als Rückzugsraum dient. Sie befinden sich in der Planung und können nach Ablauf der wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren voraussichtlich ab Herbst 2013 umgesetzt werden.
Zum aktuellen Zustand der Alz befragt, konnte der Sachverständige Seifert von Monitoringuntersuchungen berichten, die zuletzt im September und Oktober durchgeführt wurden. Diese haben ergeben, dass alle sechzehn Fischarten, die bereits im Herbst 2011 gefunden wurden, wieder vorhanden waren. Die Bestandserholung ist bei wirbellosen Kleintieren (Kleinkrebse, Insektenlarven, Wasserschnecken etc.) bereits weit fortgeschritten. Auch bei den Fischen hat die Erholungsphase begonnen. Seifert erwartet, dass der Regenerationsprozess der Fischfauna mit Umsetzung des geplanten Maßnahmenkonzeptes deutlich beschleunigt wird.