Vertreter der Schule sowie die Gesellschafter der BIT (InfraServ Gendorf, Landkreis Altötting, Gemeinde Burgkirchen) stellten nun die neue Bildungsmöglichkeit der Region vor. Werksleiter und InfraServ-Geschäftsleiter Dr. Bernhard Langhammer betonte die Einmaligkeit dieses Weiterbildungsangebotes für die Region, da es im Umkreis von 100 Kilometern keine Einrichtung dieser Art gibt. „Damit ist es an der BIT nun möglich, neben der Techniker-Qualifikation den Zugang zur Hochschule in Form der Fachgebundenen Fachhochschulreife für Bayern zu erwerben“, so Dr. Langhammer; dafür ist aber eine zusätzliche Mathematikprüfung nötig. Die Gendorfer IT-Fachschule kann zur allgemeinen Fachhochschulreife führen, wenn zwei Ausbildungsjahrgänge erfolgreich abgeschlossen sind und man die staatliche Anerkennung bekommt, wie sie jetzt schon die BIT selbst hat.
Öffentliche Hand beteiligt
Die Unterstützung der öffentlichen Hand würdigte der Werksleiter, der als InfraServ-Geschäftsleiter auch geschäftsführend für die BIT ist: „56 000 Euro an staatlicher Förderung sind für den 93 000 Euro teuren neuen Multifunktionsraum geflossen. Die Anschubfinanzierung für die Fachschule in Höhe von 160 000 Euro findet über die BIT statt“, sagte Dr. Langhammer.
BIT-Schulleiter Thomas Elser stellte die neue Fachschule für Informationstechnik im Detail vor. Um Absolventen von IT- und elektrotechnischen Berufen die Möglichkeit zur Aufstiegsfortbildung zu geben, hat das bayerische Kultusministerium diese Fachschulausbildungsrichtung ins Leben gerufen. „Die Studierenden vertiefen ihr berufliches Fachwissen und bauen ihre Kompetenzen im Bereich Management, Teamarbeit, Kundenorientierung und Gestaltung betrieblicher Prozesse aus, um Funktionen in der mittleren Führungsebene übernehmen oder ein Studium an einer Fachhochschule absolvieren zu können“, erklärt Elser. Das Profil der Fachschule sei den Belangen des Bayerischen Chemiedreiecks angepasst.
Die Zugangsqualifikation zur Fachschule ist laut Elser eine abgeschlossene Ausbildung in einem Informatik- oder Elektroberuf mit mindestens halbjähriger Berufspraxis oder mehrjährige Erfahrung in einem anderen Beruf im IT-Umfeld. „Aber auch Quereinsteiger mit nachzuweisenden IT-Kenntnissen werden zugelassen“, so der Schulleiter. Verpflichtend für alle Bewerber ist eine Eignungsprüfung und es gibt darüber hinaus eine halbjährige Probezeit.
Bewerber aus der ganzen Region
Die Klasse des ersten Jahrgangs für Informatiktechniker, die im September mit dem allgemeinen Schulbeginn startet, ist bereits über die Hälfte besetzt. Hauptsächlich aus den Landkreisen Altötting, Rottal-Inn und Traunstein sowie aus dem österreichischen Nachbarland stammen die Bewerber. Die nebenberufliche Weiterbildung dauert drei Jahre; pro Woche sind am Abend sowie am Samstag insgesamt 15 Unterrichtsstunden zu besuchen. Insgesamt sind es 2160 Unterrichtseinheiten.
Gelehrt werden Mathematik, IT-spezifische Fächer wie Datenverarbeitungstechnik, Kommunikations- und Netzwerktechnik oder strukturierte und objektorientierte Programmierung sowie Betriebswirtschaft und -psychologie, Wirtschafts- und Sozialkunde, Deutsch und Englisch. Die Dozenten verfügen über ein Universitätsstudium (Ingenieurwissenschaften, Informatik etc.) und Industriepraxis. Schulaufsichtliche Genehmigungen liegen vor. „Es werden noch Dozenten für Programmiersprachen, Datenbanken und Multimedia gesucht“, informiert Schulleiter Elser.
Der Besuch der neuen Fachschule kostet bei sechs Semestern Ausbildung monatlich 219 Euro für eine Dauer von 33 Monaten, wobei der Schulgeldersatz der Regierung von Oberbayern bereits berücksichtigt ist.
Info-Veranstaltung am 25. Juni
Eine Informationsveranstaltung über die Angebote der Fachschule für Informationstechnik findet am Mittwoch, 25. Juni, ab 17.30 Uhr im Bildungszentrum in GENDORF statt. Das Vorbereitungsseminar Mathematik beginnt am Freitag, 29. August, und umfasst 50 Unterrichtseinheiten.
Weitere Informationen und Anmeldeunterlagen unter 08679/73198 oder
www.bit-gendorf.de
Über die BIT
Die Bildungsakademie Inn-Salzach Technologiezentrum gGmbH, kurz BIT genannt, im Industriepark Werk GENDORF in Burgkirchen/Landkreis Altötting ansässig, wurde 2001 gegründet und bietet jedes Jahr 25 Schulplätze (Ausbildungsstart September) an. Gesellschafter der Akademie sind die InfraServ Gendorf, der Landkreis Altötting und die Gemeinde Burgkirchen. Ziel der gemeinnützigen GmbH ist, die Qualifizierung in technischen, chemischen und kaufmännischen Berufen nachhaltig sicher zustellen und den Menschen in der Region aktuelle Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls 2001 wurde unter dem Dach der BIT die Berufsfachschule für technische Assistenten/innen für Informatik gegründet. In diesem Lehrgang erhalten vorwiegend junge Menschen innerhalb von zwei Jahren eine aktuelle Berufsausbildung mit staatlicher Abschlussprüfung.