Durch wirklichkeitsfremde, aus Statistiken und Prognosen erzeugte soziologische Konstrukte, durch welche die Gesellschaftsstrukturen verändert und der Zeit angepasst werden sollen, lässt sich das Bedürfnis der Kinder und Jugendlichen nach echter, wirklichkeitsgemässer (eben nicht konstruierter!) Begegnung nicht erfüllen. Repression und Prävention auf der Grundlage wirklichkeitsferner Konstrukte haben keine Wirkung.
Die jungen Menschen empfinden sich nicht als die psychischen Konstrukte, als welche ihr Ich-Bewusstsein wissenschafts- gegeben bezeichnet wird, sondern als reale Wirklichkeiten, welche wahrgenommen und ernst genommen werden wollen.
In diesem Buch wird das gesellschaftliche Denken, das zur gegenwärtigen Situation geführt hat, gründlich analysiert. In der Analyse kommt der Autor zum Schluss, dass einerseits wirklichkeitsfernes Denken letztlich zu Repression führt, ebenso wie zusammenhangloses Denken zur Unverbindlichkeit zwischen den Menschen führen muss. Beide Denkweisen der Erwachsenenwelt finden keinen Zugang zu den jungen Menschen. Ein Umdenken, das die Wirklichkeit des Menschen und der Welt erfassen kann tut not. Denn durch ein solches Denken ist jeder Mensch erreichbar, es ist geradezu eine Grundvoraussetzung zu einer gesunden Entwicklung. Der Weg dahin ist im Buch eindrücklich dargestellt. Ebenso werden die Gründe ausgeführt, warum sich die postmoderne Gesellschaft mit Händen und Füssen gegen ein solches Umdenken wehrt.