Computer, Unterhaltungselektronik und mobile Elektrogeräte ziehen ihren Strom immer häufiger nicht direkt aus der Steckdose, sondern über externe Netzteile - um Akkus nachzuladen oder einfach für die passende Spannung zu sorgen. Die Netzteile selbst sind jedoch auch bedeutende Stromverbraucher, da ein Teil der elektrischen Leistung in Wärme gewandelt wird; auch dann, wenn sie nur an die Steckdose angeschlossen sind, ohne dass das Gerät selbst gerade betrieben wird.
Experten schätzen, dass Geräte mit Netzteilen in Industrienationen mittlerweile etwa sechs Prozent des gesamten Stromverbrauchs schlucken. Allein in Deutschland wären das rund 30 Millionen Mega-
wattstunden. Das entspricht in etwa der jährlichen Stromproduktion dreier Kernkraftwerke. Und der Verbrauch wächst weiter. Bis zum Jahr 2007 - so schätzt Infineon - werden weltweit etwa 15 Milliarden weitere Elektrogeräte mit Netzteilen gebaut.
Die CoolSET F3-Chipfamilie von Infineon wandelt den Strom mit einem deutlich besseren Wirkungsgrad in Nutzenergie für den Betrieb der Geräte um. Auch im Standby-Betrieb sind die Verluste mit 75 Milliwatt (mW) nur halb so hoch wie bei den besten bisher bekannten Netzteilen. Mit beiden Werten liegen CoolSET-Chips weit unter den gesetzlichen Höchstgrenzen. Beispielsweise beträgt in einem typischen DVD-Spieler mit etwa 30 Watt (W) Betriebs-Leistungsaufnahme die Standby-Leistungsaufnahme eines CoolSET F3-Bausteins weniger als 100 mW. Die europäische Energiekommission lässt hingegen 500 mW als maximalen Wert für Netzteile von 15 bis 50 W zu.
Die höhere Energie-Effizienz der Infineon-Chips erlaubt auch den Bau von kleineren und leichteren Netzteilen, was vor allem für Benutzer von mobilen Geräten eine Gewichtseinsparung bringt, die den Akku unterwegs nachladen wollen. Außerdem steht der Strom schneller und mit konstanter Stromstärke zur Verfügung, auch bei Spannungsschwankungen. Dies ist speziell in Geräten wie etwa DVD-Spielern von Bedeutung, deren Leistungsaufnahme sich beim Wechsel zwischen den Betriebsarten Abspielen, schneller Vorlauf und Aufnahme schnell verändern kann. Der Infineon-Chip wird zunächst für Geräte bis zu einer Leistung von 100 Watt angeboten. Darunter fallen Notebooks, LCD-Monitore, DVD-Spieler oder Videokameras. Später soll die Palette ausgeweitet werden.