Durch die neue Plattform mit dem Projektnamen „Basis-Telematik-Einheit“ ist für die Nutzung des Mobiltelefons im Auto keine kabelgebundene Freisprecheinrichtung mehr notwendig. Per Bluetooth™ werden der Basis-Telematik-Einheit im Fahrzeug die Daten der SIM-Karte aus dem gewünschten Mobiltelefon eines Fahrzeugpassagiers zur Verfügung gestellt und automatisch alle Telefonate hierhin umgelenkt. SMS-Nachrichten, Telefonnummern oder Namen von Anrufern erscheinen im Display der Instrumententafel. Telefonnummern kann der Fahrer per Spracheingabe oder per Lenkradbedienung direkt anwählen. Möglich ist auch die fahrzeuginterne Fehlerdiagnose und die anschließende Fehlerweiterleitung per GSM-/ GPRS-Mobilfunk an die nächste Werkstatt sowie ein automatischer Pannen- und Hilferuf.
Das Gemeinschaftsprojekt mit Infineon ist Teil der Volkswagen-Elektronikstrategie. „Für Volkswagen als Automobilhersteller ist die Beherrschung der zunehmenden Komplexität elektronischer Komponenten ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung zukunfts- und kundenorientierter Fahrzeugkonzepte. Volkswagen setzt auf die möglichst frühe Einbindung in den Entwicklungsprozess der Zulieferer und auf die Entwicklung von konzernweit wieder verwendbarer Software, die für nicht Marken prägende Umfänge im Sinne einer Kosten- und Risikooptimierung herstellerübergreifend genutzt werden sollte“, sagte Dr. Volkmar Tanneberger, Leiter der Entwicklung Funktionselektronik bei Volkswagen.
„Nur ein ganzheitlicher Ansatz garantiert ein stabiles Gesamtsystem Auto. Von der engeren Zusammenarbeit aller Automobilzulieferer mit den Automobilherstellern profitieren alle Beteiligten enorm, bauen gegenseitiges Verständnis und Know-how auf“, sagte Dr. Reinhard Ploss, Leiter des Geschäftsbereichs Automobil- und Industrieelektronik der Infineon Technologies AG. „Bei dieser Zusammenarbeit haben wir unsere umfassende Kompetenz im Automobil- und Kommunikationsbereich gebündelt und erfüllen mit unserer Hardware die strengen Anforderungen der Automobilbranche.“
Die Basis-Telematik-Einheit baut auf Infineons 32-Bit Chiparchitektur TriCore™ auf, die speziell für den Einsatz im Automobil entwickelt wurde. Zusätzlich brachte Infineon sein System-Know-how zur Verknüpfung verschiedener Kommunikationstechnologien ein. Die Basis-Telematik-Einheit enthält Infineons SingleStone-Modul für die Bluetooth-Anwendung, seinen GPS-Chipsatz für satellitengestützte Ortung und seine GSM-/GPRS-Chipsets für die Mobilkommunikation und den Internetzugang. Volkswagen entwickelte die Software-Architektur und die vollständige Software, die modular aufgebaut und wieder verwendbar ist. Die Nutzung standardisierter Schnittstellen und der Verzicht auf herstellerspezifische Software war hierbei Rahmenbedingung. Volkswagen integrierte die Einheit in das Fahrzeug entsprechend den eigenen Anforderungen an Elektrik, Mechanik, Design und Bedienführung.
Volkswagen wird die Basis-Telematik-Einheit ab dem Herbst 2004 in einem internen Flottenversuch testen. Die von Volkswagen und Infineon gemeinsam entwickelte skalierbare Telefonie-/Telematik-Plattform kann von interessierten Automobilherstellern und -zulieferern für eigene Produkte genutzt werden.
Infineon wird die Basis-Telematik-Einheit auf dem Fachkongress „International Automotive Electronics Congress“ (27.-29.09.2004, Hotel Novotel Paris Vaugirard) in Paris präsentieren.
Informationen zu Infineons Produkten für den Einsatz in Automobilanwendungen unter: www.infineon.com/automotive
Über Volkswagen
Der Volkswagen-Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller weltweit und der größte Automobilproduzent Europas. Im Jahr 2003 steigerte der Konzern die Auslieferungen von Fahrzeugen an Kunden auf 5,015 Millionen (2002: 4,984 Millionen), das entspricht einem Pkw-Weltmarktanteil von 12,1 Prozent. In Westeuropa, dem größten Pkw-Markt der Welt, stammt fast jeder fünfte neue Pkw aus dem Volkswagen-Konzern. Der Umsatz des Konzerns erhöhte sich im Jahr 2003 leicht auf 87,2 Milliarden EUR (2002: 86,9 Milliarden EUR). Das Ergebnis nach Steuern betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,1 Milliarden EUR (2002: 2,6 Milliarden EUR). In elf Ländern Europas und in weiteren sieben Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas betreibt der Konzern 45 Fertigungsstätten. Über 336.000 Beschäftigte produzieren an jedem Arbeitstag rund um den Globus mehr als 21.500 Fahrzeuge oder sind mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen-Konzern in mehr als 150 Ländern an.