Die IHK-Unternehmen, die Ausbildungsplätze in Industrie, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen anbieten, stellen rund zwei Drittel aller Ausbildungsangebote in Hessen. Da üblicherweise Ende Mai erst die Hälfte aller Verträge für den Ausbildungsjahrgang im Herbst unterzeichnet sind und die IHK-Ausbildungsberater noch weiter aktiv Betriebe ansprechen, sollten Schulabgänger ihre Bewerbungen weiter intensivieren. Viele Unternehmen werden erst in den nächsten zwei bis drei Monaten entscheiden, ob sie einen Platz zur Verfügung stellen können.
Die positive Lage und Stimmung am Ausbildungsmarkt bestätigt auch eine nicht-repräsentative Blitzumfrage der hessischen Industrie- und Handelskammern unter
600 großen Ausbildungsbetrieben. Die IHK-Blitzumfrage hat ferner ergeben, dass mehr Ausbildungsplätze entstehen könnten, wenn die Schulabgänger eine bessere
schulische Vorbildung hätten. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen beklagten Defizite bei der schriftlichen und mündlichen Ausdruckfähigkeit der Schulabgänger sowie bei den elementaren Rechenfertigkeiten als Ausbildungshemmnis. Immerhin ein Siebtel der Befragten konnte im vergangenen Jahr ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen, u.a. deshalb, weil in zwei Drittel aller Fälle die geeigneten Bewerber fehlten. Jede sechste Stelle blieb unbesetzt, weil der Auszubildende sie nicht antrat. „Aus unseren Gesprächen mit den Unternehmen wissen wir, dass in den dienstleistungsorientierten Berufen die Anforderungen an die Bewerber steigen. Das betrifft sowohl die kommunikativen Fähigkeiten, Umgangsformen als auch Leistungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein. Hier sind die Elternhäuser, aber auch die Schulen gefordert, sich auf die Bedürfnisse der Wirtschaft einzulassen. Die hessischen IHKs bieten sich Schulen und Lehrern für Coaching-Projekte oder Bewerbertrainings als Partner an, um die Chancen der Jugendlichen zu verbessern“, erklärt Dr. v. Harbou abschließend.