Insgesamt bewerten derzeit 47 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 43 Prozent mit befriedigend und 10 Prozent mit schlecht. Mit viel Schwung laufen die Geschäfte bei den Zulieferern der Automobilindustrie, im Maschinenbau sowie in der Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik. Die Produktionskapazitäten sind hier gut bis sehr gut ausgelastet. Gute Geschäfte melden auch die Hersteller von Metallwaren, der Stahlbau und die Elektroindustrie. In der Ernährungsindustrie und in der Bauwirtschaft wird die Lage überwiegend mit befriedigend bewertet.
Durchweg positive Lagemeldungen kommen aus dem Dienstleistungssektor. Im Handel schlägt die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zu Buche. Im Aufwind befinden sich auch die unternehmensorientierten Dienstleister und das Verkehrsgewerbe.
Für die kommenden Frühjahrs- und Sommermonate zeichnet sich ab, dass die Konjunktur wieder mehr Fahrt aufnimmt. Insgesamt rechnen 20 Prozent der befragten Betriebe mit besseren, 71 Prozent mit gleichbleibenden und nur noch 9 Prozent mit schlechteren Geschäften. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen erreichen die IHK nicht nur aus der Industrie, sondern auch aus dem Handel, der IT-Wirtschaft und dem Dienstleistungsbereich. Giersch: "Die zuversichtliche Grundstimmung hat auch damit zu tun, dass sich die Gefahr einer erneuten Verschärfung der Staatsschuldenkrise nach dem Schuldenschnitt in Griechenland spürbar vermindert hat."
Weniger Arbeitslose, mehr Beschäftigung
Vor diesem Hintergrund dürfte der Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten weiter freundlich tendieren. Viele Unternehmen wollen zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Der Beschäftigungsaufbau wird sich deshalb in den kommenden Monaten fortsetzen, aber nicht mehr mit demselben Tempo wie im Vorjahr - auch weil die Unternehmen Probleme haben, geeignete Fachkräfte zu finden. Nach fast 10.000 neuen Arbeitsplätzen in 2011 dürfte die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr nochmals um gut 3.000 zunehmen. Die Arbeitslosigkeit wird entsprechend sinken. Giersch: "Wir erwarten einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf durchschnittlich 6,5 Prozent. In einzelnen Monaten kann durchaus auch eine Fünf vor dem Komma stehen."