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Saarkonjunktur verliert weiter an Schwung

Lage- und Erwartungsindikator sinken erneut

(PresseBox) (Saarbrücken, )
Die Konjunktur an der Saar hat unter dem Einfluss der schleppenden Weltkonjunktur und der anhaltenden Eurokrise weiter an Schwung verloren. Die Unternehmen beurteilen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die künftige Entwicklung erneut schlechter als im Vormonat. Der IHK-Lageindikator ist im August zum zweiten Mal hintereinander deutlich gesunken - um 4,3 auf 27,8 Punkte. Er liegt aber immer noch um zehn Punkte über seinem langfristigen Durchschnittswert und damit auf einem relativ hohen Niveau. Den größten Rückgang gab es in der Industrie, die über die Exportseite von der Konjunkturschwäche in Südeuropa inzwischen spürbar getroffen wird. Hier ist der Lageindikator gegenüber Juli um siebeneinhalb auf 7,4 Punkte gefallen. Weiter eingetrübt hat sich auch der Ausblick auf die kommenden sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator ist um 4,8 Punkte auf 0,6 Zähler gefallen. Das war der vierte Rückgang in Folge. "Der Saarwirtschaft geht es im Ganzen gesehen zwar noch gut. Sie wächst derzeit aber kaum noch. Aufgrund des hohen Industrieanteils und der starken Exportorientierung schlägt die Rezession im Süden Europas hierzulande relativ stark auf die Gesamtentwicklung durch. Wir nehmen deshalb unsere Prognose für das Saarwachstum in diesem Jahr um einen halben Prozentpunkt zurück: von bisher 1 bis 1,5 Prozent auf jetzt 0,5 bis 1 Prozent. Nach zwei Jahren ausgesprochen starken Wachstums (insgesamt knapp 9 Prozent) dürfte die saarländische Wirtschaft in diesem Jahr einen Tick schwächer wachsen als die Wirtschaft im Bund." So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die August-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 300 Unternehmen mit rund 120.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 41 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 45 Prozent mit befriedigend und nur 14 Prozent mit schlecht. Für die einzelnen Branchen ergibt sich jedoch ein uneinheitliches Bild: Während die Unternehmen aus Handel und Dienstleistungssektor ihre Lage gegenüber dem Vormonat im August kaum verändert sehen, hat sich die Geschäftslage in der Saarindustrie im Verlauf des Sommers spürbar eingetrübt: Aktuell beurteilen nur noch 29 Prozent der Industriebetriebe ihre Lage mit gut, 49 Prozent mit befriedigend und bereits 22 Prozent mit schlecht.

Innerhalb der Industrie berichten insbesondere die Medizin-, Mess- und Regeltechnik sowie mit Abstrichen der Stahlbau über weiterhin gute Geschäfte. Im Fahrzeugbau hinterlässt die Rezession in Südeuropa bereits sichtbare Bremsspuren. Betroffen sind insbesondere jene Unternehmen, die im Segment der Klein- und Mittelklassewagen tätig sind. Der Stahlindustrie machen die ungeklärten Perspektiven der Energiewende zu schaffen. Hinzu kommt, dass wegen der stockenden Binnenkonjunktur in China zusätzliche Stahlmengen auf den Weltmarkt kommen und dort auf die Preise drücken. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, in der Elektroindustrie und bei den Herstellern von Metallwaren.

In der Bauwirtschaft bleibt die Lage weiterhin gespalten. Während der Gewerbe- und Wohnungsbau relativ gut läuft, stockt der öffentliche Bau. Bei den haushaltsnahen Dienstleistern und im Handel ist die Lage vorwiegend gut. Sie profitieren von der guten Beschäftigungslage und steigenden Einkommen der Konsumenten. Gute Geschäfte melden auch die IT-Branche und das Verkehrsgewerbe. Im Hotel- und Gaststättenbereich hat sich Lage zuletzt etwas aufgehellt.

Wachstumspause in den Herbst- und Wintermonaten

In den kommenden Monaten werden die Auftriebskräfte eher schwach bleiben. Insgesamt rechnen 14 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 72 Prozent mit gleich bleibenden und 14 Prozent mit schlechteren Geschäften. "Etwa gleich viele Besser- und Schlechtermeldungen - das deutet auf eine Wachstumspause in den Herbst- und Wintermonaten hin", so Giersch.

Dabei dürften die eher binnenorientierten Dienstleistungsbranchen in Herbst und Winter weiter auf Wachstumskurs bleiben. In der Industrie kündigt sich dagegen eine Abschwächung an: Der Erwartungsindikator ist hier von plus 0,3 auf minus 10,1 Zähler gesunken. Giersch: "Die industrielle Wertschöpfung wird im weiteren Jahresverlauf wohl leicht sinken. Dies allerdings von einem noch immer sehr hohen Niveau aus."

Ausschlaggebend dafür ist insbesondere das Auslandsgeschäft. Insgesamt rechnen derzeit nur noch 4 Prozent der befragten Unternehmen mit steigenden, 60 Prozent mit gleich bleibenden und bereits 36 Prozent mit fallenden Auslandsorders. Giersch: "In den vergangenen Monaten haben steigende Ausfuhren in die großen Schwellenländer die schwache Nachfrage aus Südeuropa noch mehr als ausgleichen können. Das wird im weiteren Jahresverlauf kaum noch möglich sein. Die Exporte dürften eher sinken als weiter steigen."
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