Vom Arbeitsmarkt kommen über den Konsum unverändert starke Impulse für die Binnenkonjunktur. Auch die Investitionsnachfrage zieht leicht an. Dagegen läuft das Exportgeschäft - nicht zuletzt aufgrund der dämpfenden Effekte der Ukraine-Krise - noch nicht so dynamisch wie erhofft.
Insgesamt bewerten derzeit 48 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 43 Prozent mit befriedigend und nur 9 Prozent mit schlecht. Mit viel Schwung laufen die Geschäfte in der Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik. Lebhafte Geschäfte melden auch der Fahrzeugbau und der Maschinenbau, die auf einem guten Weg sind, die Einbußen des vergangenen Jahres wieder aufzuholen. Etwas verhaltener wird dagegen die Lage in der Gummi- und Kunststoffindustrie, in der Elektroindustrie, im Stahlbau, in der Ernährungsindustrie, in der Bauwirtschaft und in den baunahen Industriebranchen eingeschätzt. In der Stahlindustrie bleibt die Lage im Großen und Ganzen angespannt, wobei jene Bereiche, die für die Automobilindustrie tätig sind, vergleichsweise gut ausgelastet sind. Über alle Branchen gerechnet ist der Umsatz der Saarindustrie in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 6,9 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund + 2,8 Prozent).
Im Dienstleistungssektor berichten rund 95 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Besonders lebhaft geht es bei den Versicherungen zu. Im Handel ist die Lage gespalten: Während der Lebensmitteleinzelhandel (insbesondere bei Getränken und Grillprodukten) nicht zuletzt bedingt durch die WM und das Sommerwetter gute Geschäfte meldet, ist die Entwicklung in den Bereichen Textil und Lederwaren etwas verhaltener. In der IT-Wirtschaft, im Verkehrsgewerbe, bei den unternehmensnahen Dienstleistern sowie im Hotel- und Gaststättenbereich wird die Lage mit "befriedigend" eingeschätzt.
Aussichten: verhalten optimistisch
Mit Blick auf die kommenden Monate sind die Unternehmen weiter zuversichtlich. Insgesamt rechnen 13 Prozent der Betriebe mit besseren und 6 Prozent mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 81 Prozent erwarten eine gleich bleibende Entwicklung. Giersch: "Zusätzlichen Rückenwind erwarten wir im weiteren Jahresverlauf, wenn sich die Konjunktur im Süden der EU weiter belebt und die Weltwirtschaft stärker in Fahrt kommt. Das verleiht unserer exportstarken Industrie dann zusätzliche Impulse."