„Die Planung der beiden Top-Ligen des deutschen Profifußballs ist alles andere als trivial“, sagt Holger Hieronymus, Geschäftsführer Spielbetrieb bei der DFL und Anfang der 80er Jahre selbst Spieler beim HSV. „Wir müssen eine ganze Reihe von Rahmenbedingungen berücksichtigen, damit der Spielplan für alle Clubs fair ist und auch die Fans in den Stadien und am Fernseher zu Hause auf ihre Kosten kommen.“
Neben der Belegungsplanung der Stadien der je 18 Erst- und Zweitligavereine müssen die Spieltage mit anderen Wettbewerben wie der UEFA Champion’s League, dem UEFA-Cup und dem DFB-Pokal abgestimmt werden. Hinzu kommen Qualifikationsspiele der Nationalmann-schaft für die Europameisterschaft 2008. In diesem Rahmenterminkalender sind auch die Vor-gaben der Fernsehrechteinhaber berücksichtigt. So wird es in dieser Saison zum Beispiel wie-der Freitagsspiele in der Ersten Bundesliga geben.
„Die Planung der Bundesligasaison mit ihrer Vielzahl von Rahmenbedingungen ist ein klassi-sches Einsatzgebiet von Optimierungstechnologie, wie sie ILOG auch für den Einsatz in der Logistik oder Produktionsplanung anbietet“, meint Hermann Stolle, Optimierungsexperte von ILOG Deutschland. Die Spielpläne wurden bis zur vergangenen Saison manuell erstellt. Ein Zeit raubender und mühevoller Vorgang, der stets mehrerer Durchläufe bedurfte, bis alle Beteiligten einverstanden waren. „Statt alle Faktoren per Hand miteinander abzugleichen, übernimmt die Software den Abgleich der Terminplanung mit den Vorgaben und schlägt optimale Varianten zur Auswahl vor. Das dauert nur ein paar Sekunden“, so Hermann Stolle.
Aus diesen Vorschlägen wählte das Team um Spielbetriebschef Holger Hieronymus dann den „idealen Spielplan“ aus, nach dem sich ab Freitag Abend die Jagd nach dem nächsten Meister-titel richten wird.
„Damit die Fairness des Spielplans gewahrt bleibt, achten wir auch darauf, dass ein nominell schwächerer Verein nicht mehrmals hintereinander gegen Top-Favoriten spielen muss. Außer-dem wird die Zahl der Sonntagsspiele begrenzt und diese nach Möglichkeit gegen einen Verein aus der Nähe angesetzt,“ erläutert Holger Hieronymus weiter. „Zu guter Letzt hat auch die Poli-zei ein Wörtchen mitzureden. Dort sind zum Beispiel zwei Heimspiele von Schalke 04 und Bo-russia Dortmund am gleichen Tag nicht so gern gesehen. Und wenn in Köln Karneval ist, spielt der FC besser auswärts.“
Zahlen zur 1. und 2. Fußball-Bundesliga
Vereine (1.+2. Liga): 36
Spiele (1.+2. Liga): 612
Rechnerisch mögliche Zahl gültiger Spielpläne: 6.402.373.705.728.000 - Rund 6,4 Billiarden!
Rahmenbedingungen für Spielplanung: ca. 150
Über ILOGs Optimierungslösungen:
Die Spielplanoptimierung für die DFL ist das neueste Einsatzgebiet für ILOGs marktführende Optimierungs-technologie, die seit fast zwei Jahrzehnten zur Prozessplanung und -optimierung eingesetzt wird. Inzwischen verlassen sich mehr als 1.000 Geschäftskunden auf die Software von ILOG, darunter 160 Mitglieder der Global 500, zum Beispiel Airbus, BASF, Coors, Dell, Hansol Paper, Michelin, Mitsubishi Chemicals, Nippon Steel, Nissan, Porsche, Saint Gobain, Thyssen Krupp und Toyota. ILOGs Planungslösungen werden zudem von vielen Anbietern für Supply Chain Management-Software eingesetzt. Zu diesen gehören unter anderem Infor, Manhattan Associates, JDA Software/Manugistics, Oracle und SAP. Darüber hinaus werden die Lösungen von ILOG in über 1.000 Forschungsprogrammen von Universitäten in der ganzen Welt genutzt. Für weiterführende Informationen zur ILOGs Optimierungslösungen besuchen Sie bitte die Website http://www.ilog.de/....