Was auf den ersten Blick wie ein Unterlaufen des Bologna-Prozesses aussieht, sollte doch genau bedacht und bewertet werden.
"So schön und international Bachelor- und Masterabschlüsse auf den ersten Blick aussehen, können sie doch leicht zur Nivellierung von Studien-abschlüssen führen", erklärt Rolf Paarmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock.
Die Stimmen aus Wirtschaft und Wissenschaft seien ernst zu nehmen, die den Abschluss eines deutschen "Diplom-Ingenieurs" nicht ohne Weiteres mit jedem Masterabschluss gleichsetzen wollen.
"Wenn hier ein Kompromiss gefunden werden kann und der Diplomand aufgrund seiner nationalen oder internationalen Perspektiven selbst entscheiden kann, welchen dieser anscheinend gleichwertigen akademi-schen Titel er nach Abschluss des Examens führen will, wäre das ein denkbarer Weg", sagt Paarmann.
"Falls dann der Masterabschluss den Titel des "Diplom-Ingenieurs" ver-drängen sollte, hat es der Markt entschieden. Sollte sich aber erweisen, dass der "Diplom-Ingenieur" national oder auch international eine größere Wertschätzung erfährt als der Masterabschluss, wäre es ein Fehler, diesen altbekannten deutschen akademischen Grad ohne Not aufzugeben", so Paarmann weiter.
Er spricht sich dafür aus, die Diskussion möglichst so zu führen, dass auch die positiven Aspekte des Bachelorabschlusses berücksichtigt werden.