Die Antworten der Unternehmen widerspiegeln in etwa die Branchenstruktur des Landes und lassen erkennen, dass die Notwendigkeit von Produkt- und Verfahrensinnovationen für die Zukunftsfähigkeit des Verarbeitenden Gewerbes erkannt wird. Etwa zwei Drittel der Firmen geben an, in den vergangenen 3 Jahren dies getan zu haben. Allerdings ist die Bereitschaft der Firmen, Forschung und Entwicklung zu betreiben, im Blick auf die Zukunft leicht abnehmend. Jeanette Huber, Zukunftsexpertin der Zukunftsinstitut GmbH, bestätigte bei der Konferenz diesen Trend und brachte zum Ausdruck, dass in Deutschland große Unternehmen zunehmend den Ideen- und Erfinderreichtum externer Partner nutzen, um eigene Innovationen auf den Markt zu bringen. Dies kann für kleinere Unternehmen gute Zukunftsperspektiven eröffnen.
Weiterhin ist laut Analyse der IHKs das sich abzeichnende Fachkräftedefizit kritisch zu bewerten. Diese Defizite verlagern sich zunehmend in den Bereich hoch qualifizierter Mitarbeiter. Die Firmen verfügen kaum über leistungsfähige Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, haben ihre Produkt- und Verfahrensentwicklungen aber bisher überwiegend allein bewältigt. Insofern ist die deutlich wachsende Bereitschaft zu gemeinsamer Projektarbeit, insbesondere mit der Wissenschaft und auch mit anderen Unternehmen, besonders erfreulich.
Die angebotene Förderkulisse wird nur von 40 % der Unternehmen in Anspruch genommen. Der Grad der Inanspruchnahme sinkt entsprechend der Unternehmensgröße. Wie in der gesamten Wirtschaft des Landes typisch, ist auch die Industrie vornehmlich klein strukturiert. Innovations- und Technologieförderung, aber auch die Wirtschaftsförderung insgesamt müssen diesem Fakt stärker Rechnung tragen.
In Bezug auf den besonderen Handlungsbedarf bei der Gestaltung von förderlichen Rahmenbedingungen für die Industrie nehmen finanzielle Fragen eine absolute Spitzenposition ein. Neben dem Themenfeld Steuern und Abgaben geht es hier um die Energiekosten und um die Finanzierungsbedingungen für die Unternehmen insgesamt.
Das Thema Bürokratieabbau und Deregulierung hat weiterhin einen besonders hohen Stellenwert.
"Die Technologieoffensive des Landes muss sich diesen Themenfeldern widmen und das Verarbeitende Gewerbe bei der Realisierung von FuE und Technologietransfer noch besser unterstützen", kommentiert Rolf Paarmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock, die Ergebnisse der Analyse. Seitens der Wissenschaft wird erwartet, dass deren große Potenziale der heimischen Industrie in Zukunft besser zu Gute kommen.
Die gesamte Industriepotenzialanalyse ist unter www.rostock.ihk24.de (Dok.-Nr. 37266) abrufbar.