Kritischer sieht Hille die zusätzlichen Belastungen, die der Wirtschaft durch den Koalitionsvertrag drohen. Hille: "Wir haben Sorge, dass die erfolgreiche Politik der Reform-Agenda 2010 zurückgedreht wird." Die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro gefährde Jobchancen, gerade für Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose. Hille: "Die Lohnhöhe sollte nicht der Gesetzgeber, sondern die Tarifparteien festlegen."
Die geplanten Einschränkungen bei der Leiharbeit sieht die IHK ebenfalls kritisch, da sie ein wichtiges Flexibilisierungsinstrument für viele Unternehmen ist. Zusätzliche finanzielle Belastungen für die Unternehmen erwartet die IHK bei der Mütterrente, der Pflegeauszeit und den geplanten Möglichkeiten zur Rente ab 63 ohne Abschläge. Hille: "Erste Priorität muss die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Investitionen in Bildung und Infrastruktur haben." Wichtig sei auch die bezahlbare und versorgungssichere Gestaltung der Energiewende.