Das sieht auch Alfons Am Zehnhoff-Söns, Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses und Mitglied des IHK-Präsidiums, so: "Wenn wir es schaffen, das linksrheinische Teilstück der A 565 zu erweitern, dann erhalten wir mit dem gleichzeitig geplanten Ausbau der rechtsrheinischen A 59 (Flughafenautobahn) die dringend notwendige Stärkung der Ost-West-Achse im Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg. "Nach seiner Überzeugung würden davon vor allem die Gewerbebetriebe im linksrheinischen Raum Meckenheim/Rheinbach, im Bonner Norden und die Betriebe im rechtsrheinischen Raum Siegburg/Troisdorf/Sankt Augustin profitieren.
Die deutliche Zunahme des Verkehrsaufkommens zwischen dem linksrheinischen und dem rechtsrheinischen Schenkel des Rhein-Sieg-Kreises spricht für einen solchen Infrastrukturausbau . "Die Zahlen aus der vor 2 Jahren vorgestellten Mobilitätsstudie für den Verflechtungsraum Rhein-Sieg-Kreis und Stadt Bonn sprechen eine eindeutige Sprache. Danach haben wir vor allem ein hohes Pendleraufkommen aus dem Raum Siegburg/Troisdorf/Sankt Augustin mit weiter wachsender Tendenz."
Auf der Wunschliste der IHK steht weiterhin der Bau der sog. Südtangente, also insbesondere einer Verbindung der linksrheinischen A565 via Venusbergtunnel zur Bonner Südbrücke und via Ennertaufstieg eine Verbindung zur rechtsrheinischen A 3, mit der die Betriebe im ehemaligen Regierungsviertel und im Bereich Oberkassel besser an das überregionale Straßennetz angebunden werden könnten. Ein wichtiger Schritt in dieser Richtung wäre nach Einschätzung der IHK der Bau einer zusätzlichen Anschlussstelle an die A 3 in Höhe Dambroich, mit der die Pendlerverkehre jedenfalls zum Teil aus dem Siebengebirge herausgenommen und über die A 3,die A 560 und die A 59 geführt werden könnten.
Die anstehenden Vollsanierungen nahezu aller Rheinbrücken im Raum Köln/Bonn machen im Übrigen nach Einschätzung der IHK einen Brückenmasterplan unumgänglich. "Außer bei der Rodenkirchener und der Bonner Kennedybrücke stehen wir überall vor jahrelangen Sanierungsarbeiten mit erheblichen Einschränkungen für den Wirtschaftsverkehr. Ohne einen Brückenmasterplan, der die einzelnen Maßnahmen zeitlich abstimmt, ohne die frühzeitige Einbindung der betroffenen Betriebe und ohne eine LKW-Routenplanung für das gesamte Rheinland werden wir diese Mamutaufgabe nicht stemmen können", so Präsident Grießl.