Klarer Favorit bei den hiesigen Unternehmen ist Facebook. Hier sind 43 Prozent aller Firmen vertreten, die eine geschäftliche Nutzung der sozialen Netzwerke angaben. In der Beliebtheit der Unternehmen an zweiter Stelle stehen der Kurznachrichtendienst Twitter und die deutsche Online-Plattform Xing (jeweils 21 Prozent). Linkedin (9 Prozent) und Google+ (4 Prozent) spielen bei den Netzwerk-aktiven Unternehmen eine Nebenrolle.
Soziale Netzwerke für's Firmenimage und für Kundenkontakte
In der Studie erhoben Professor Dr. Uwe Braehmer und 30 Studierende der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg außerdem die Art der Nutzung von Social Media. Danach ist der Hauptgrund für die Nutzung eines sozialen Netzwerks, die Bekanntheit und das Ansehen des Unternehmens zu steigern.
Von den Unternehmen, die in Netzwerken aktiv sind, gaben drei Viertel an, Social Media für die Unternehmenskommunikation oder Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen. Nicht ganz zwei Drittel nutzen Facebook, Twitter und Co., um Produkte zu verkaufen, Kunden zu gewinnen oder zu betreuen. Gut ein Drittel möchte mittels sozialer Netzwerke die Marktchancen neuer Produkte bei potenziellen Kunden testen. Und ein Viertel will über die Social Media Portale neue Mitarbeiter gewinnen.
Außerdem befragten die Wissenschaftler die Unternehmer und Manager nach dem Kosten-Nutzen-Verhältnis von Social Media. Unter diesem Aspekt sehen die Meisten ihre Aktivitäten "eher positiv" (44 Prozent). 24 Prozent bewerten Kosten-Nutzen sogar als "sehr positiv". Nur etwa 12 Prozent beurteilen den Aufwand im Vergleich zum Nutzen als "eher negativ".
Zeitaufwand und Datenschutz machen Sorgen
Die zwei Drittel der Unternehmen, welche nicht in sozialen Netzwerken aktiv sind, nennen primär drei Gründe: Allen voran sehen 21 Prozent der Firmen den zeitlichen Aufwand für die laufende Pflege als Hindernis. Knapp jeder Fünfte gab zudem an, dass der mangelnde Datenschutz gegen eine Nutzung spricht. Auch die Aufbereitung der Inhalte (17 Prozent) und die Abschätzung von Kosten und Nutzen (13 Prozent) stellen ein Hindernis dar.
Wichtig erscheint vielen Unternehmen die Aufklärung und Information über Soziale Netzwerke: Immerhin 16 Prozent der Befragten wünschen sich diesbezügliche Weiterbildungsangebote durch die IHK, vor allem Seminare.
Repräsentative Regionalstudie der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Angerufen wurden rund 550 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Unternehmer und Manager der über 11.000 Firmen, die Mitglieder der IHK Bonn/Rhein-Sieg und im Handelsregister eingetragen sind. Die Forschungsergebnisse sind repräsentativ für Industrie, Handel und Dienstleistung der hiesigen Region. Handwerksbetriebe, Land- und Forstwirtschaft wurden nicht erhoben.
30 Studierende des Fachbereichs 03 Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus unter der Leitung von Professor Dr. Uwe Braehmer, der Projektmanagement und Empirische Methoden an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg lehrt, haben die Regionalstudie im Mai/Juni 2012 durchgeführt.