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Popanz oder reale Umgehungsgefahren - Zeitarbeitseinsätze in Redaktionen

Podiumsdiskussion: iGZ-Hauptgeschäftsführer RA Werner Stolz rückt Verhältnisse zurecht

(PresseBox) (Münster, )
Dass Realität und Praxis zuweilen weit auseinander klaffen mussten am Dienstagabend die Zuhörer einer Podiumsdiskussion in Münster feststellen: "Zeit- bzw. Leiharbeit im Journalismus und die Auswirkungen auf die Tarife" hieß das Thema der Veranstaltung, zu der DJV und Presseverein Münsterland eingeladen hatten. "243 Redakteure gibt es bundesweit, die als Zeitarbeitskräfte eingesetzt werden - das sind 0,36 Prozent von allen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Redakteuren in Deutschland", stellte RA Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen, sachlich fest. Gemeinsam mit Karl Schiewerling, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der CDU-/ CSU-Fraktion im Bundestag, Kajo Döhring, Bundesgeschäftsführer des DJV und Veronica Bundschuh, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Münster, diskutierte der iGZ-Hauptgeschäftsführer über den Wandel in der Medienwelt. Döhring betonte, den klassischen Verleger gebe es heute nicht mehr - die Erbengeneration verstehe sich eher als Manager. Dementsprechend sei die Akzeptanz der Sonderstellung von Redakteuren für einen Qualitätsjournalismus aufgekündigt worden. Es werde versucht, die Renditen - die sich bis in die 90er Jahre hinein auf zweistelligem Niveau bewegten - auf Kosten der Redakteure zu halten.

Mit der Steigerung der Negativentwicklung rutsche auch die Qualität des Journalismus ab. Werner Stolz unterstrich dazu, das eigentliche Struktur-Problem seien Outsourcing-Prozesse zur Kostensenkung in den Medien - und nicht die klassische Zeitarbeit: "Der DJV-Ruf - Haltet den Zeitarbeits-Dieb - verfolgt deshalb einen falschen Ansatz". Döhring betonte in diesem Zusammenhang, jeder Fall von Zeitarbeitseinsatz sei eklatant - auch wenn die Zahl der Zeitarbeitnehmer im Journalismus noch nicht besonders groß sei. Werner Hinse, der die Gäste als Vorsitzender des Pressevereins begrüßte, erläuterte, das Modell Zeitarbeit werde oftmals als Druckmittel genutzt und Praktiken á la Schlecker gebe es auch in der Verlagslandschaft. Karl Schiewerling erklärte, dass mit dem gerade vorgelegten Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums gegen solche Drehtüreffekte ein erster Schritt getan sei, um diesen konzerninternen Missbrauch durch Zeitarbeit zu unterbinden. Außerdem rechne er damit, dass sich für den tariflichen Mindestlohn in der Zeitarbeit - eine erklärte Absicht der CDU/ CSU - mit dem Näherkommen der Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011 die derzeit noch gegensätzlichen Fronten aufweichen werden. Nach der Krise, so Veronica Bundschuh, gelte es mit Blick auf den Drehtüreffekt vor allem darauf zu achten, wie das Personal in den Unternehmen wieder aufgebaut werde.

Auch Stolz bestätigte, das Modell Schlecker sei "Scheinzeitarbeit" - die Zeitarbeit sei nicht als Reservearmee für Billigstkräfte gedacht, sondern um mehr Flexibilität zu ermöglichen. "Intelligente Module für eine faire Zeitarbeit entwickeln und in die Praxis umsetzen", postulierte er das Gebot der Stunde und nannte bereits praktizierte Beispiele wie etwa die PDK-Ausbildung und angestrebte Ziele wie Qualifizierung in Weiterbildung der Zeitarbeitnehmer in einsatzfreien Zeiten. Die Veranstaltung schloss mit einer angeregten Fragerunde für die teilnehmenden Presse-Vertreter.
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