Ein Branchenmindestlohn, eine Klausel zur Vermeidung des Missbrauchs von Zeitarbeit bei konzerninterner Arbeitnehmerüberlassung und perspektivisch eine Lohnangleichung: iGZ-Hauptgeschäftsführer RA Werner Stolz legte den rund 200 am Landeskongress Baden-Württemberg teilnehmenden iGZ-Mitgliedern am Mittwoch in Stuttgart ein Gesamtpaket an tariflichen Lösungen für die Forderungen von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen vor. Und der Hauptgeschäftsführer verwies mit eindringlichen Worten darauf, dass es jetzt nur noch die Alternative gebe: Entweder die gesamte Zeitarbeitsbranche finde eine gemeinsame, selbstbestimmte Regelung mit den Sozialpartnern für die Zeitarbeit, oder es drohe die gesetzliche Konsequenz, auf die die Branche dann keinen Einfluss mehr haben werde. Stolz betonte, die Geduld der Bundesarbeitsministerin sei inzwischen nahezu erschöpft. Wer jetzt noch meine, das Problem könne ausgesessen werden, sei absolut auf dem falschen Weg: "Es ist fünf vor Zwölf." In einer anschließenden großen Diskussionsrunde demonstrierten die Mitglieder Einheit - "eine branchenweite Lösung muss her", waren sich die Teilnehmer des Kongresses einig und sprachen dem iGZ-Bundesvorstand für die aufgezeigten Lösungsansätze ihr Vertrauen aus. Werner Stolz informierte zudem darüber, dass die Verhandlungen mit den DGB-Gewerkschaften über ein neues Tarifwerk auf einem guten Weg seien, "sodass wir unseren Mitgliedern auf dem Bundeskongress am 5. Mai in Bonn sicherlich den neuen Tarifvertrag zur Diskussion und Abstimmung vorlegen können". Branchenmindestlohn und Missbrauch von Zeitarbeit waren die bestimmenden Themen des Kongresses, der unter dem Motto "Punktlandung mit Zeitarbeit" lief. Auch die Festrednerin Dr. Monika Stolz (CDU, Ministerin für Arbeit und Soziales in Baden-Württemberg), verurteilte das "Modell Schlecker" und unterstrich, die Tarifpartner seien nun primär gefordert, hier für Abhilfe zu sorgen. Ihrer Meinung nach sei eine "gesetzliche Überregulierung der falsche Weg", der sich letztendlich negativ auf die Vorteile der Branche - wie etwa Flexibilität zu organisieren - auswirken würde. Nicht minder deutlich wurde die iGZ-Bundesvorsitzende, Ariane Durian, in ihrer Begrüßung zum Auftakt der Veranstaltung: Nun sei es allerhöchste Zeit, allgemeinverbindliche Fakten zu schaffen, forderte sie die beiden anderen Verbände zur Zusammenarbeit auf. Bewegte Zeiten, die den Funktionsträgern des iGZ viel abverlangen - und deshalb dankte der Landesbeauftragte für Baden-Württemberg, Armin Zeller, in seiner Rede ganz besonders den iGZ-Regionalkreisleitern für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienste des mitgliederstärksten Arbeitgeberverbandes der Zeitarbeitsbranche. Ein Tag, der den Teilnehmern eine Fülle von Informationen bot: In zahlreichen Fachvorträgen und zwei Praxisforen wurden die Anwesenden über aktuelle Entwicklungen in der Zeitarbeit, juristische Aspekte und Qualifizierungsmöglichkeiten unterrichtet. Eine Messe "Dienstleister der Zeitarbeit" komplettierte den rundum gelungenen Landeskongress in Stuttgart.
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