Unternehmen stellen heute die Weichen für die digitale Fabrik
Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes erkennen in zunehmenden Maße die Auswirkungen und das Potential von Industrie 4.0 für ihr Geschäft. Denn die Umsetzung von Industrie 4.0-Projekten bietet Antworten auf aktuelle und zentrale Herausforderungen für Industriebetriebe, wie der Einsparung von Produktionskosten, einer stärkeren Automatisierung, der Beherrschung einer steigenden Produktkomplexität und der schnellen Reaktion auf neue Anforderungen. Es überrascht daher wenig, dass jedes zweite Industrieunternehmen in diesem Jahr in Industrie 4.0-Initiativen investieren will. Die Weichen für die digitale Fabrik der Zukunft werden daher heute gestellt.
Große Hürden auf dem Weg zur vierten industriellen Revolution auf Anwenderseite zu nehmen
Etwa zwei Drittel der deutschen Industrieunternehmen waren in der letztjährigen IDC-Studie der Auffassung, dass sich das Konzept der Industrie 4.0 durchsetzen und die Fertigung und das Engineering prägen wird. Allerdings sind auf diesem Weg Hürden wie das Aufbrechen etablierter Strukturen und Verfahren, die Auswahl der richtigen Technologien sowie die Absicherung von Firmen- und Maschinendaten zu nehmen. "Anbieter müssen hierauf Antworten entwickeln und Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen unterstützen", sagt Mark Alexander Schulte, Consultant und Projektleiter bei IDC. "Der Bedarf an Beratungsdienstleistungen ist im Anwenderumfeld hoch. Je schneller bestehende Hürden also gesenkt werden können, desto zügiger wird die vierte industrielle Revolution hierzulande Realität."
Industrie 4.0-Lösungen sind gereift
Hersteller haben in den zurückliegenden Monaten Industrie 4.0-Lösungen verstärkt zur Marktreife getrieben. Im Fokus standen Cloud-Plattformen zur Speicherung von Maschinendaten, Software zur Analyse der Informationen, Tools zur Absicherung der vernetzten Maschinen oder Initiativen zur stärkeren Integration von Shop- und Top-Floor. Als ausgereifter Industrie 4.0-Anwendungsfall ist auch die vorausschauende Wartung zu nennen. Ziel ist es, die Laufzeit einer Maschine bzw. eines Werkzeugs in der Produktion länger und effizienter zu gestalten und somit ungeplante Maschinenstillstände, Reparaturen und Kosten zu vermeiden. Um dies zu erreichen, müssen Informationen von den verschiedenen Bestandteilen einer Maschine erfasst und analysiert werden und in einen Wartungsplan münden.
Partner- und Ecosystem bildet sich - neue Wettbewerbssituationen als Folge
Industrie 4.0-Lösungen werden häufig durch Partnerschaften zwischen IT-Anbietern, Telekommunikations-Providern sowie Maschinen- und Anlagenbauern vorangetrieben. Für letztere bietet Industrie 4.0 insbesondere eine große Chance zur Ausweitung ihres Service-Angebots. Laut IDC-Befragungsergebnissen beabsichtigen 8 von 10 Maschinenbauer eine Stärkung ihres Servicegeschäfts auf Basis ihrer zunehmend vernetzter Maschinen und Anlagen. Partnerschaftliche Zusammenschlüsse sind von Vorteil, um den Markt kurzfristig mit Lösungen zu adressieren. Doch ist zu erwarten, dass einige Maschinenbauer mittelfristig IT-Kompetenzen aufbauen werden, um nicht irgendwann zum Hardware-Lieferanten degradiert zu werden.
Digitalisierung in der Fertigung bietet Chance für IT- und Telekommunikationsanbieter
Die vierte industrielle Revolution wird nur durch eine Verschmelzung von moderner Informations- und Kommunikationstechnologie mit industriellen Prozessen, Geräten und Produkten umsetzbar. "Für ITK-Anbieter bietet sich die einmalige Chance, die digitale Transformation im verarbeitenden Gewerbe voranzutreiben und somit Industrieunternehmen bei der Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und der Verwirklichung neuer Geschäftsmodelle zu unterstützen", fasst Schulte zusammen.
IDC wird vor diesem Hintergrund zirka 200 IT- und Produktions-Verantwortliche aus Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit mehr als 100 Mitarbeitern befragen. Neben einer Bestandsaufnahme des deutschen Marktes und einem Vergleich mit den letztjährigen Ergebnissen wird das Augenmerk vor allem auf den Perspektiven, Opportunities und Threats sowie auf die Investitionsplanung der Unternehmen und deren Wahrnehmung der in diesem Umfeld tätigen Anbieter gelegt. Einschätzungen von Maschinen- und Anlagenbauern sowie Fertigern werden analysiert und gegenübergestellt. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse leitet IDC Handlungsempfehlungen für ITK-Anbieter ab.
Interessierte Anbieterunternehmen, die mehr über die geplante Studie und die Beteiligungsmöglichkeiten erfahren wollen, wenden sich an Oliver Marques unter omarques@idc.com oder 069 90502-120.