Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 261914

Hoppenstedt Firmeninformationen - Geschäftsbereich RAAD Research Ludgeristraße 54 48143 Münster, Deutschland https://modelyzr.de
Ansprechpartner:in Herr Nils Niehörster +49 251 48800
Logo der Firma Hoppenstedt Firmeninformationen - Geschäftsbereich RAAD Research
Hoppenstedt Firmeninformationen - Geschäftsbereich RAAD Research

Linux für SAP wird immer beliebter!

(PresseBox) (Münster, )
Der Einsatz von Linux als Betriebssystem auf Applikationsservern hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Unternehmen versprechen sich einerseits Vorteile vom Ende der Abhängigkeit von proprietären herstellergebundenen Systemen und andererseits Kostenvorteile durch größere Wahlmöglichkeiten. Je mehr Fokus auch die großen Anbieter wie SAP auf die Operabilität ihrer Systeme auf Linux legten, desto mehr Kompetenzbeweise konnten gesammelt werden. Daher ziehen nach den ersten Vorreitern nun mehr und mehr Unternehmen einen Wechsel auf eine auf OpenSource-Produkten basierende Infrastruktur - auch für SAP - in Erwägung, wie die nebenstehende Abblidung zeigt. Im Gegensatz zu allen anderen Betriebssystemen von SAP-Applikationsservern konnte Linux in den vergangenen acht Jahren ein deutliches Wachstum verzeichnen. Gerade 2007 und 2008 (in beiden Jahren +3% absolut) haben für überdurchschnittliches Wachstum in der SAP-Bestandskundschaft gesorgt, mittlerweile nutzen 15% aller SAP-Kunden Linux als Betriebssystemplattform. Damit liegt das OpenSource-Betriebssystem akutell im Ranking der verschiedenen Unix-Derivate vor Solaris (10%) und HPUX (14%) und nur knapp hinter AIX (18%).

Im Gegensatz zu proprietären herstellergebundenen Systemen liegt bei OpenSource-Lösungen der Quellcode offen. Somit ist die Entwicklung nicht an einen Hersteller gebunden, der diese einstellen könnte. Vielmehr stützt sich die Weiterentwicklung auf eine breite Basis von Entwicklern aus dem akademischen und kommerziellen Bereich, die aus dem Linux-Kernel verschiedene Distributionen entwickeln. Die Nutzung dieser Programme ist im Gegensatz zu proprietären Lösungen lizenzkostenfrei. Um allerdings eine Sicherheit für die Qualität des Quellcodes und die Verwendbarkeit für bestimmte Szenarien zu haben, bieten große Distributoren wie Suse Linux oder RedHat Qualitätsprüfungen und Wartungsverträge für ihre Produkte an. Diese sind wiederum kostenpflichtig, bieten den Unternehmen aber dauerhaft die notwendige Qualität und die sichere Einhaltung von Standards auch für den Betrieb von kritischen Unternehmensanwendungen.

Durch die Entkopplung des Betriebssystems von der Hardware haben die Unternehmen mehr Wahlmöglichkeiten bei der Hardware, mit der das System betrieben werden soll. Dadurch fällt es leichter, eine flexible und kostenorientiere Strategie zu entwickeln. Den Unternehmen stehen heute bereits viele Tools und Anleitungen zur Migration bereit. Trotz der Vorteile, die der Einsatz theoretisch bieten kann, müssen die Unternehmen eine Migration für ihre spezifische Situation kalkulieren. So müssen in die Entscheidung über eine Migration auch die Kosten für Wartung und Support und ggf. für den Wissensaufbau einbezogen werden. Und nicht zuletzt muss Linux in die komplette Systemlandschaft passen.

Eine Entscheidung für eine Linux-Migration wird nicht unbedingt aus dem laufenden Betrieb getroffen wird. Vielmehr steht diese Entscheidung häufig an, wenn es zu einer natürlichen Reorganisation im Betrieb kommt, sei es aufgrund von auslaufender Wartung bestehender Betriebssysteme (z.B. Tru64), aus zusätzlichem Hardwarebedarf oder Konsolidierungsbestrebungen im Rechenzentrum. Wenn also die aktuelle Betriebssystemstrategie zur Disposition steht, geht es für die Unternehmen darum, Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten abzuwägen und Szenarien durchzuspielen, in denen alle wichtigen Faktoren, wie Kosten des Betriebes, Kosten der Migration und Zukunftsfähigkeit der Systeme, bewertet werden. Die Reduktion der Kosten ist für die meisten Anwenderunternehmen der entscheidende Grund für den Wechsel zu Linux als Betriebssystem für den SAP-Applikationsserver. Wichtig ist für die Kostenbemessung, dass das Gesamtpaket stimmt. Es dürfen nicht nur die reinen Lizenzierungskosten betrachtet werden, in die Rechnung müssen auch Aspekte wie Aufbau des KnowHow, Portabilität der Anwendungen und nicht zuletzt die Kosten für Wartung und Support durch den Distributor einfließen. Diese Rechnung geht vor allem dann auf, wenn von einer Unix-Plattform auf Linux gewechselt wird, da hierdurch hohe Investitionen in den Know-How-Aufbau der Mitarbeiter vermieden werden. Dies ist daher auch als einer der Entscheidungsgründe genannt worden und wirkt sich auch in der Marktverteilung aus. Die Migrationen zu Linux gehen in der Regel von Unix aus und graben damit Windows das Wasser ab. In der Vergangenheit konnte Microsoft Kostenvorteile im Vergleich zu Unix geltend machen und dadurch im SAP-Markt wachsen. Im Vergleich zu Linux besteht dieser Vorteil nicht. Hinzu kam mit Vista ein schwacher XP-Nachfolger, so dass Windows stagniert und lediglich Linux Zuwächse verbucht. Eine erwartete höhere Verfügbarkeit der Serverleistung unter Linuxbetriebssystemen ist für ein Viertel der befragten Unternehmen ein wichtiges Entscheidungskriterium gewesen. Eine Verbesserung der Performance war für ein Fünftel der Anwenderunternehmen ein ausschlaggebendes Kriterium für die Migration zu Linux. Inwieweit diese Vorteile auch realisiert werden konnten, müsste noch einmal gesondert untersucht werden. Dass Linuxmigrationen aber offenbar erfolgreich sind, zeigt sich daran, dass 99% der befragten Unternehmen, die den Schritt bereits getan haben, diesen durchaus wiederholen würden.

Aktuell planen zwölf Prozent der Befragten innerhalb der kommenden 24 Monate eine Investition in Serverbetriebssysteme für SAP. Darunter sind sowohl Austausch als auch Erweiterung gefasst. Über die Hälfte der Planungen (insgesamt sieben Prozent) sind bereits budgetiert und daher sehr konkret. Fünf Prozent haben bisher eine Investition für die kommenden 24 Monate angedacht. Wenn bei diesen Planungen ein Wechsel des Betriebssystems vorgenommen werden soll, so gibt die Verteilung der angestrebten Zielsysteme deutlich Aufschluss, wie intensiv das Thema Linux momentan im Markt verfolgt wird. Über die Hälfte dieser Planungen dreht sich um die Migration zu oder die Erweiterung von Linux als Betriebssystem für den SAP-Applikationsserver. Dagegen gehen nur 10% der Planungen in Richtung Windows, es zeigt sich also ein deutlicher Unterschied. Noch immer kommen die meisten Migrationen zu Linux von anderen UNIX-Derivaten (40%). Aber auch 10% der Migrationen gehen von Windows zu Linux, der höhere Aufwand für den Wissenstransfer wird hier offenbar nicht gescheut.

Unternehmen, die bisher keine Linux-Ambitionen aufweisen, gaben dafür eine Vielzahl an Gründen an. Ein wichtiger Punkt ist das fehlende KnowHow für den Linuxbetrieb. Während die Migration von UNIX-Systemen einfacher ist, ist der Knowledge-Gap z.B. von Windowssystemen größer und für die Unternehmen aufwändiger und teurer zu überbrücken. Von 31% der Befragten wird auch im Hinblick auf die Homogenität auf eine andere Betriebssystemstrategie verwiesen. Neben dem fehlenden KnowHow spielen hier anderweitige Plattform- und Anwendungsabhängigkeiten hinein, die wiederum von 24% explizit formuliert wurden. Daneben sind fehlende finanzielle Anreize (unter Berücksichtigung der bereits formulierten Punkte) sowie wahrgenommene technische Nachteile Gründe gegen eine Linux-Migration.

Insgesamt kann aber festgehalten werden, dass Linux als echte Alternative wahrgenommen wird und somit den weiteren etablierten Systemen praktisch gleichberechtigt gegenübersteht. Ob eine solche OpenSource-Lösung in Zeiten der Krise Aufschwung erhält, kann bisher nur spekuliert werden. Auch hier darf nicht von einer Null-Rechnung ausgegangen werden. Aber auch die strategischen Vorteile der möglichen Homogenisierung und der Langfristigkeit sind nicht zu vernachlässigen. Bei Unternehmen, die momentan ohnehin ihre Strategie überdenken und einen Wechsel evaluieren, wird Linux sicherlich immer häufiger im Relevant Set auftauchen.

Die RAAD-Studie "Open Source Software für SAP am Beispiel Linux" gibt einen Überblick über den Einsatz von Linux in SAP-Umgebungen geben. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen einer allgemeinen Befragung mehr als 1.650 SAP-Kunden zu Linux als Serverbetriebssystem befragt.

Autor der Studie:
Dr. Cristian Wieland
Senior Analyst
RAAD Research GmbH

Kurzinformation zum Autor:

Dr. Cristian Wieland ist Senior-Analyst bei der RAAD Research GmbH und verantwortet dort den gesamten Bereich der Marktanalyse und Studienerstellung. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit der Beobachtung der relevanten Marktentwicklungen. Seine Erfahrung als Berater für strategische, taktische und operative Fragen gründet sich auf hunderte von Einzelprojekten mit Soft- und Hardwareherstellern, sowie IT-Dienstleistern jeder Größe.
Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@pressebox.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@pressebox.de.