Prof. Dr. Antonia Kesel, Leiterin des Bionik-Innovations-Centrums, ist zuversichtlich, die dafür notwendigen Lösungsansätze bei erfolgreichen natürlichen Vorbildern zu finden: "Insbesondere im Wasser oder in der Übergangszone von Wasser zu Land lebende Pflanzen und Tiere sind gezwungen, sich gegen den Bewuchs durch andere biologische Organismen zu schützen. Sie haben im Lauf von Jahrmillionen ihre Antifouling-Strategien optimiert. Dieses Potenzial wollen wir für das aktuelle Forschungsvorhaben nutzen."
Erklärtes Ziel der vier interdisziplinär aufgestellten Projektpartner ist die Entwicklung von innovativen Oberflächen mit Antifouling-Eigenschaften als umweltverträgliche Alternative zu den derzeit üblichen biozid-basierten Verfahren. Die Einsatzbereiche sind vielfältig: neben der Schifffahrt sollen zum Beispiel auch Kühlsysteme von Kraftwerken, Produktionsanlagen in der Lebensmittelindustrie und selbst Extremhabitate wie etwa Forschungsanlagen auf der Internationalen Raumstation ISS von den Ergebnissen der Untersuchungen profitieren können.
Die Kernpunkte des im Bionik-Innovations-Centrum an der Hochschule Bremen angesiedelten Teilbereichs befassen sich mit der Analyse biologischer Vorbilder und deren Bewertung für die mögliche Übertragbarkeit in ein technisches Umfeld. Hierbei können die Bremer Bioniker bereits auf positive Erfahrungen bei der Entwicklung eines mittlerweile im Handel erhältlichen giftfreien Antifouling-Anstrichs für Sportboote zurückgreifen, der auf der Haihaut als biologischem Vorbild basiert.