Die Jungforscher entwickelten - mit tatkräftiger Projektunterstützung ihres Azubi-Kollegen Sascha Pries - eine automatisierte Gießvorrichtung zur Herstellung von Hufeisen- und Barrenformen aus Zinn. Ohne Automatisierung ist dies eine langwierige Aufgabe, da für jede Zinnform in Handarbeit zunächst das Metall erhitzt, in eine Silikonform gegossen und das abgekühlte Werkstück bearbeitet werden müsste. Die Anlage macht die Produktion der Zinnformen nicht nur deutlich schneller, sondern erhöht auch die Sicherheit des Verfahrens. Im vorgestellten Prototypen werden Zinnpellets über eine Zuführung in einem elektrisch beheizten Schmelztiegel geschmolzen, die montierten Formen automatisch geöffnet und geschlossen, mit flüssigem Zinn befüllt und nach dem Erstarren aus der geöffneten Form ausgestoßen. Für den Bundeswettbewerb hatten die Azubis noch Verbesserungen vorgenommen. So können nun auch Barrenformen eingesetzt werden. Nicht ganz ohne Grund, denn langfristig könnte die Gießvorrichtung auch für hochschmelzende Edelmetalle wie Silber, Gold oder Platin zum automatisierten Gießen von Barren Einzug in die Arbeitswelt von Heraeus halten.
Bundesforschungsministerin Wanka informierte sich über das Projekt
Das Projekt erhielt viel Lob und Anerkennung auch seitens der vierköpfigen Arbeitswelt-Fachjury, die die Verfahrensmechaniker in zwei intensiven Fragerunden auf Herz und Nieren prüfte. Während des viertägigen Wettbewerbs war der Projektstand der Auszubildenden von interessierten Besuchern umlagert. Ein prominenter Gast war Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, die das Heraeus Team am Tag der Siegerehrung besuchte und sich von den Azubis die Gießvorrichtung erklären ließ. "Nicht nur deshalb bleiben die vier abwechslungsreichen und spannenden Tage beim Bundesfinale unvergesslich. Vor allem die gemeinsame Teamarbeit über die vergangenen Monate hinweg hat uns sehr viel Spaß und Erfahrung gebracht. Gemäß dem diesjährigen Motto von Jugend forscht haben wir unsere Idee tatsächlich verwirklicht", freuen sich die kurz vor ihrem Berufsabschluss stehenden Verfahrensmechaniker.
Hintergrund: Bundesfinale Jugend forscht 2014
Vom 29. Mai bis 1. Juni traten beim 49. Bundesfinale von Jugend forscht in Künzelsau 209 talentierte Jungforscherinnen und Jungforscher mit insgesamt 114 Projekten an. Beim Finale präsentierten die jungen Forscher und Erfinder ihre Projekte in den sieben Fachgebieten Arbeitswelt (14 Projekte), Biologie (15), Chemie (16), Geo- und Raumwissenschaften (15), Mathematik/Informatik (15), Physik (19) sowie Technik (20). Ende November 2013 waren über 12.000 Jugendliche mit rund 6400 Projekten an den Start gegangen. In bundesweit durchgeführten Regional- und Landeswettbewerben wurden schließlich die Finalisten für den Bundeswettbewerb ermittelt. Heraeus veranstaltet als Patenunternehmen seit 2011 regelmäßig im Februar den Regionalwettbewerb Rhein-Main Ost.
Alle Informationen zum Bundesfinale gibt es auf www.jugend-forscht.de.