Manch ein Anwender ist täglich das Ziel von mehreren hundert Spam-Mails und Würmern. Beschwerden sind aufwendig, könnten aber die verantwortlichen Provider zum Einschreiten veranlassen. Doch die Erfolgsaussichten sind gering.
Zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember verschickte die iX-Redaktion Beschwerden an 40 Provider, aus deren Netzbereich Spam- oder Wurm-E-Mails eingegangen waren. Zu den Angeschriebenen gehörten nicht nur typische Access-Anbieter, sondern auch Webhoster und Universitäten. "Praktisch jeder, der Internetservices anbietet, kann ungewollt zum Spam-Versender werden", erläutert iX-Redakteur Bert Ungerer. Backdoor-infizierte Privat-PCs mit DSL-Anschluss oder von Kunden vernachlässigte Rootserver nennt er als mögliche Gründe. "In der Regel erfolgt der Spam-Versand zunächst ohne Wissen des Providers, der deswegen eigentlich jeder Beschwerde umgehend nachgehen sollte", meint Bert Ungerer. Schließlich drohten rufschädigende Blacklistings, also ein Sperren der Absender-Domain, mit sehr unangenehmen Folgen für die Kundschaft.
Doch die meisten Beschwerden im iX-Test wurden einfach ignoriert. Von über der Hälfte der Angeschriebenen kam gar keine Antwort. Ein Viertel schaffte immerhin eine allgemeine Eingangsbestätigung, die über zum Teil tagelang auf sich warten ließ. In einigen Fällen kamen weiterhin zahlreiche Spam-Mails, jeweils offenbar aus der gleichen Quelle, im iX-Postfach an.
Ganze 20 Prozent - die Hälfte davon Universitäten - haben Maßnahmen ergriffen und sie individuell dokumentiert. "Der überdurchschnittliche Anteil an Unis ist ein Zeichen dafür, dass der Kampf gegen den Spam nach wie vor von einzelnen Enthusiasten geprägt ist und in kommerziellen Umgebungen noch wenig Stellenwert genießt", so iX-Experte Bert Ungerer. Die Ergebnisse sind im Detail in iX 2/2005 veröffentlicht. (un)
Bildmaterial: Das Titelbild der aktuellen iX-Ausgabe 02/2005 steht zum Download [3] bereit.
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