Plagiate sind kein Kavaliersdelikt. Wer das Werk eines anderen als eigene Arbeit ausgibt, verstößt gegen das Urheberrecht und kann sich obendrein wegen Betrugs strafbar machen. Gerade Schulen und Universitäten legen Wert darauf, dass Referate, Haus- oder Diplomarbeiten nicht abgekupfert werden.
Für Verlage, Textbüros und Werbeagenturen steht unter Umständen gar die wirtschaftliche Existenz auf dem Spiel. Denn es drohen saftige Schadensersatzforderungen, wenn sie Beiträge veröffentlichen oder Slogans vermarkten, deren Verwertungsrechte sie nicht besitzen. Inzwischen wittern gleich mehrere Software-Hersteller das große Geschäft und bieten spezielle Plagiatsucher an.
Auf lokalen Rechnern installierte Software, wie der deutschsprachige Plagiarism-Finder, fahndet nach Übereinstimmungen mit im Internet veröffentlichten Texten. Auf Basis statistischer und linguistischer Methoden werden mögliche Quellen protokolliert und dem Nutzer angezeigt.
"Ein menschlicher Leser kann zwar Betrug am Text auch selbst nachweisen, doch Plagiate ohne technische Unterstützung finden zu wollen, ist zeitaufwendig und scheitert üblicherweise schon daran, dass man unmöglich alle im Internet kursierenden Dokumente zu einem Thema kennen kann", erklärt c't-Redakteur André Kramer.
Neben der verfügbaren Software kann man auch kommerzielle Plagiatsuchdienste im Internet nutzen. Diese sparen Zeit bei der Recherche und kommen sogar den Raffinierteren unter den Plagiatoren mit ausgeklügelten Methoden auf die Schliche. Dabei werden die zu überprüfenden Arbeiten hochgeladen und der Nutzer kann den Plagiatsbericht online einsehen.
Wie viel Text mindestens übereinstimmen muss, damit ein Dokument als verdächtig gilt, hängt von empirischen Werten ab, die jeder Anbieter hütet wie seinen Augapfel.