Ende 2003 nutzten etwa 80 Millionen Menschen in China das Internet, was 6,2 Prozent seiner Gesamtbevölkerung entspricht. Damit befindet sich das Internet in China immer noch in einer Art "Anfangsphase" und spielte bisher eine eher periphere Rolle im chinesischen Alltag. Aber Internetwirtschaft und -kultur erleben derzeit einen rasanten Fortschritt.
Nach dem Börsensturz und "Internet-Kater" haben nicht wenige Internet-Unternehmen in diesem Jahr wieder Gewinne verbuchen können, allen voran die drei Mega-Portale. Durch Ereignisse wie Sars, dem Irakkrieg und dem ersten bemannten Raumflug Chinas erhielten Online-News im Reich der Mitte eine noch größere Bedeutung.
Mit dem Auffächern von Einzelperspektiven versucht der Autor, das chinesische Internet gesamtheitlich und szenarisch zu erfassen. Er geht dabei vom Erkenntnisinteresse eines Teilnehmers an der innerchinesischen Debatte aus, der mit kritischem Blick die Durchsetzung des Internets in China sowie deren Konsequenzen verfolgt. In seiner Kritik legt Weigui Fang zwar auch ironisch den Finger auf Wunden, es geht ihm aber vor allem um die positiven und produktiven Effekte der Entwicklung im bevölkerungsreichsten Land der Erde, die sich auch auf uns direkt auswirken wird.
Der Autor: Weigui Fang, promovierte 1992 (nach dem Studium der Germanistik in Shanghai, Beijing und an der Humboldt Universität Berlin) an der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen im Hauptfach Komparatistik. Nach seiner Postdoc-Arbeit (1992-1996) am Sinologischen Institut der Universität Trier arbeitete er zwischen 1996 und 2000 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ostasiatischen Seminar der Universität Göttingen. Im Jahr 2002 hat er sich in Erlangen mit einer Studie zur chinesischen republikzeitlichen Literatur habilitiert.
Bibliografische Angaben: Weigui Fang Das Internet und China Digital sein, digitales Sein im Reich der Mitte Telepolis 2004, 186 Seiten, Broschur Euro 16,00 (D) / ISBN 3-936931-20-8
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