Dynamische Web-Anwendungen fordern oft spezielle Server- Software und mehr Leistung, als sie von Anbietern fertiger Hosting-Pakete angeboten wird. Deshalb bieten viele Provider ihren Kunden die Möglichkeit, komplette Linux-Server anzumieten. Hier ist der Administrator Herr im Haus und verfügt über garantierte Ressourcen.
Moderne Softwaretechnik macht es den Webhostern aber auch möglich, solche Systeme zu simulieren. Für den Kunden stellt sich ein "virtueller Server" dar wie ein eigenes Gerät. Der Provider bringt mehrere dieser Systeme auf einem großen Server unter, weist ihnen feste Ressourcen zu und isoliert sie voneinander. Seine Kunden zahlen weniger, sollen aber fast alle Vorteile erhalten, die ein dediziertes Mietgerät bringt. Das dies nicht immer der Fall ist, offenbart ein Vergleichstest von virtuellen und dedizierten Servern, den das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 16/06 veröffentlicht hat.
c't ließ in einem Zeitraum von vier Wochen Test-Webseiten von den verdeckt angemieteten Servern herunterladen und protokollierte jede dieser Messungen. Bei einfach gestalteten HTML-Seiten stellte das Magazin kaum Unterschiede zwischen den Serverklassen fest. Jedes System bearbeitete die Anfragen konstant flott. Fordert der Web-Auftritt allerdings viel Rechenleistung, können virtuelle Server zu Stoßzeiten, etwa am frühen Abend, ins Schwitzen geraten. Die Folge:
Seiten werden dann wesentlich langsamer ausgeliefert, der Betrachter muss mehr Geduld aufbringen und wendet sich vielleicht vom Internet-Auftritt ab.
"Wer weitgehend statische Webseiten ausliefern oder große Dateien zum Download anbieten will, kann dennoch ohne Reue auf die günstigen virtuellen Systeme zurückgreifen", resümiert c't-Redakteur Holger Bleich. Für Web-Auftritte mit dynamischen Inhalten, beispielsweise Onlineshops oder Webforen, seien den Testergebnissen zufolge Server mit dedizierter Hardware die bessere Wahl. (hob)