Das lange Warten hat ein Ende: Nach dem Frühstart der HD DVD hat nun auch die Blu-ray Disc den Weg zur Marktreife gefunden. Während HD DVD vorerst nur in Form vorbespielter Film-Discs und Abspielgeräte in den Handel kam, startet Blu-ray vom ersten Tag an mit Brennern und Rohlingen. Die Discs bieten bis zu fünf mal so viel Speicherplatz wie DVDs und sind somit prädestiniert, auch hochaufgelöstes Filmmaterial zu speichern.
Während erste HD DVD-Filme überzeugen, ist c't-Redakteur Hartmut Gieselmann von der Konkurrenz enttäuscht: "Bei den Musikern im Film ,House of Flying Daggers' verschwimmen bereits in der zweiten Reihe die Konturen. Was da auf dem Fernseher erscheint, ist blass und weichgezeichnet."
Positiv fällt auf, dass Blu-ray-Discs resistent gegen Alterungserscheinungen sind. Einen Test in der Klimakammer haben sie mit Bravour bestanden, womit sie sich besser für die Speicherung von Computerdaten eignen als herkömmliche DVDs.
Einer der Gründe, warum die DVD-Nachfolger erst jetzt auf den Markt kommen, ist die langwierige Entwicklung des Kopierschutzes. Speziell die Filmindustrie hat sich dafür eingesetzt, dass die Technik eine lückenlose Kopierschutzkette bildet. Das bedeutet unter anderem, dass angeschlossene Monitore und Fernsehgeräte das HD Ready-Logo tragen müssen, damit das Bild nicht schwarz bleibt. Doch trotz des enormen Aufwands gibt es unter Windows XP eine Möglichkeit, Filme Bild für Bild abzugreifen, um dann über Umwege eine originalgetreue Kopie zu erstellen. "Allerdings muss man damit rechnen, dass die Hersteller da bald Abhilfe schaffen", so c't-Experte Hartmut Gieselmann. "Spätestens Windows-Vista wird diese Lücke wohl schließen." (hag)