Hat man seine CD-Sammlung erst einmal für den portablen Einsatz auf dem MP3-Spieler aufbereitet, ist der Schritt zur musikalischen Rundumversorgung in den eigenen vier Wänden nicht mehr weit. Tausende Titel sind auf Knopfdruck abrufbar, und drahtlose Funknetzwerke erlauben das problemlose Verteilen der Musik.
Bei bisherigen Audio-Verteilsystemen war der sogenannte Kanon-Effekt besonders störend: Während das Lieblingslied bereits im Wohnzimmer zu hören ist, hängt es in der Küche einen ganzen Takt hinterher. Die neuen Systeme versprechen, das zu ändern, damit im Party-Modus überall dieselbe Musik im gleichen Takt spielt. Gut funktionierte das im c't-Test bei den Systemen von Logitech und Sonos. Philips hat bei der parallelen Funkübertragung noch Probleme, punktet aber mit niedrigen Preisen.
Für ein Audio-Verteilsystem braucht man einen Rechner, der die Musikdateien zur Verfügung stellt. Wer Strom sparen und den PC nicht den ganzen Tag laufen lassen möchte, kann auch eine Netzwerkfestplatte einsetzen.Hinzu kommen Abspielgeräte, die man in den Räumen verteilt. Philips und Logitech liefern bei jeder Komponente eine Fernbedienung mit. Bei Sonos muss man dafür noch mal extra tief ins Portemonnaie greifen.Auch mit dem iPhone und einem WebPad von Nokia lassen sich einzelne Geräte ansteuern.
Wer einen DSL-Anschluss besitzt, kann auch auf verschiedene Radiodienste wie last.fm oder auf Bezahldienste wie Napster zugreifen. "Bei manchen Systemen sind eigentlich die Online-Dienste schon so spannend, dass ich meinen PC als Musikserver kaum noch anmachen muss", so c't-Redakteur Sven Hansen. Wenn der Party-Modus also gar nicht gefragt ist, kann der Vater in der Küche unter den sieben Millionen Napster-Songs stöbern, die Mutter im Wohnzimmer einem Info-Sender lauschen, während die Tochter den aktuellen Musikmix ihres Lieblingssenders im Kinderzimmer verfolgt.