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Digitales Versorgungsgesetz (DVG): Turbo für digitale Innovationen

Doch das Terrain bleibt schwierig und ruft nach Beratungskompetenz

(PresseBox) (Freiburg, )
In Rekordgeschwindigkeit ist das Digitale Versorgungsgesetz (DVG) auf den Weg gebracht worden. Durch den Vorstoß des Gesundheitsministers sollen z. B.  Apps auf Rezept in der Regelversorgung kommen und so von Patienten auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen genutzt werden können (1). Auch wenn die Preisfestlegung noch im Dunklen liegt und auch der Nachweis der positiven Versorgungseffekte dieser digitalen Anwendungen, scheint die Erstattungsfrage geklärt. „Trotzdem werden Medizin-Apps keine Selbstläufer, der Markt entwickelt sich nicht von allein“, betont Dr. Ursula Kramer, eine von über 60 Partnern der Healthcare Shapers, dem größten Beraternetzwerk für die Gesundheitswirtschaft in Deutschland.

In ihrer Stellungnahme zur Verabschiedung des DVG im Kabinett beschreibt die Digital Health Expertin (2), warum fehlende Digitalkompetenz der Nutzer und die hohe Komplexität, die mit der Integration digitaler Innovationen in die verschiedenen Behandlungspfade verbunden ist, zu großen Stolpersteinen werden können. Schon vor dem DVG konnten Apps im Rahmen der besonderen Versorgung nach § 140a SGB V erstattet werden, von diesen Apps hat sich keine im Markt etablieren, d. h. ihre potentiellen Nutzerzielgruppen in relevantem Maße erreichen können (3). Anders als Ernährung-, Entspannung und Bewegungs-Apps kommen Apps für das Selbstmanagement chronischer Erkrankungen bisher kaum bei den Nutzern an (4, 5).

Auch der Blick in andere Märkte zeigt, wie schwer es sein kann, Innovationen ohne die aktive Empfehlung von Seiten der Ärzte zu etablieren. Die HPV-Impfung – eine wirksame Impfung gegen Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können – führt nach mehr als 10 Jahren trotz Empfehlung der ständigen Impfkommission STIKO und trotz Erstattung durch die Gesetzlichen Krankenversicherungen ein Schattendasein. Nur etwa 30 % der Anspruchsberechtigten jungen Frauen im Alter zwischen 12 und 17 werden erreicht (6). Im Gegensatz zu den Impfstoffherstellern, alles große Pharmaunternehmen, sind App-Anbieter und Health Startups, die mit digitalen Innovationen im Markt Fuß fassen wollen, in einer deutlich schlechteren Position. Sie haben z. B. keinen Außendienst, der die Ärzte besucht und Verordner zu ärztlichen Fortbildungen ihrer erklärungsbedürftigen Produktinnovationen einladen kann. Sie unterschätzen die Komplexität, die mit der Markterschließung und der Gewinnung ärztlicher Verordner verbunden ist. Kommunikations- und Market Access Strategien, die die Strukturen und die Stakeholder im regulierten Gesundheitsmarkt nutzen, sind entscheidende Erfolgsfaktoren für Anbietern von digitalen Gesundheitsanwendungen, die mit heftigem Gegenwind zu kämpfen haben: Die Kassen befürchten Mehrausgaben für digitale Angebote mit zweifelhaftem Nutzen für die Versorgung (7), die ärztlichen Fachgesellschaften fordern den wissenschaftlichen Nutzennachweis für Medizin-Apps (8), bevor sie erstattet werden. Und Ärzte beklagen die mangelnde Einbindung von Therapeuten und Patienten (9). Sie fürchten hohen Erklärungsaufwand und wollen nur Anwendungen therapiebegleitend nutzen, die sie selbst empfohlen haben (10).  

In diesem Marktumfeld, das alles andere als freundlich ist, kommen die Stärken unserer Experten zum Tragen“, so Günther Illert, Gründer des Netzwerks. Interdisziplinär und sektorenübergreifend zeigen sie Wege auf, um Versorgungspfade neu zu strukturieren und neue Rollen zu definieren, z. B. im individualisierten Therapiemanagement.  „Die von Patienten mit Apps erhobenen Daten aus ihrem Lebensumfeld geben neue Einblicke in die Lebensqualität und die Patientenpräferenzen. Fließen sie in die Therapieplanung ein und werden von Leistungserbringern analysiert, könnten sich Therapieadhärenz und Versorgungsqualität vieler Menschen mit chronischen Erkrankungen deutlich verbessern,“ ist Dr. Kramer überzeugt.
  1. http://www.tagesschau.de/digitalisierung-gesundheitswesen-101.html
  2. https://www.healthcareshapers.com/digitales-versorgungsgesetz-der-weg-fuer-apps-bleibt-steinig/
  3. https://www.healthon.de/blogs/2017/08/09/kassenvertr%C3%A4ge-f%C3%BCr-gesundheits-apps-aspera-ad-astra
  4. https://www.healthon.de/infografiken/2018/03/gesundheits-apps-wo-ist-das-interesse-am-gr%C3%B6%C3%9Ften
  5. Marktanalyse 7/2019 CE-gekennzeichnete Medizinprodukte.
  6. https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/impfen/article/985593/hpv-impfung-fakten-unwahrheiten.html
  7. https://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/positionen/stellungnahmen/aok_stellungnahme_refe_dvg.pdf
  8. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/104564/Kritik-an-fehlender-Qualitaetssicherung-bei-Gesundheits-Apps
  9. https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/rheinische-post-aerztepraesident-verlangt-mitsprache-bei-digitalisierung-und-medizinischen-apps-7711448
  10. https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Stellungnahmen/DVG-RefE.pdf

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Blog Beitrag zur Einordnung des Digitalen Versorgungsgesetzes DVG

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