Die Schuten des Schlepperverbandes wollen in Sao Simao, im Westen des brasilianischen Bundesstaats Goias, Sojabohnen laden und zum Atlantikhafen Port Santos, nahe der Stadt Sao Paulo bringen. Brasiliens Agrarexporte werden nur noch von den USA übertroffen und sind durch eine teure Transportinfrastruktur limitiert. Sonst wäre der Weltmarktanteil noch größer.
Brasilien ist weltweit die Nr. 1 beim Export von Zucker, Orangensaft, Ethanol, Tabak, Zellulose aus Eukalyptus, Geflügelfleisch und Rindfleisch; die Nr. 2 beim Export von Sojabohnen und die Nr. 3 beim Maisexport sowie einer der größten Exporteure von Baumwolle.
Flusswasser wurde benötigt, die Pegelstände in Flüssen und Kanälen aufrecht zu erhalten und um daraus den steigenden Energiebedarf des Landes zu gewinnen. Sao Paulo, Südamerikas größte Metropole, war kurz davor, kein Trinkwasser mehr zur Verfügung stellen zu können. Ende Dezember war dann in Brasiliens Südosten und im Zentralen Westen die schlimmste Trockenheit seit Jahrzehnten vorbei. Auch im Januar hat es dort viel geregnet, sodass die Wasserstände wieder steigen.
Die Schließung des Tiete-Parana-Kanals führte dazu, dass mehr Agrarprodukte aus den anderen Bundesstaaten wie Sao Paulo, Parana, Minas Grais und Mato Grosso do Sul über teure und unsichere Straßen und Eisenbahnsysteme zum Atlantik transportiert wurden. Im Durchschnitt kann eine Schute in einem Schlepperverbund die entsprechende Menge von 200 LKW-Ladungen aufnehmen.
Ein zweiter Schlepperverband passierte gestern die Staumauer des Tiete.