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Handwerk: Noch nie so viele Betriebe gemeldet

Qualifikation kommt häufig zu kurz

(PresseBox) (Stuttgart, )
Konjunkturelle Einflüsse und die in Teilbereichen niedrigen Zulassungskriterien haben im vergangenen Jahr zu einem Rekordergebnis geführt: 29.808 Betriebe waren zum Jahresende 2007 bei der Handwerkskammer Region Stuttgart registriert. Noch nie waren so viele Handwerker in den Landkreisen Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg, Göppingen, im Rems-Murr-Kreis und im Stadtkreis Stuttgart bei der Handwerkskammer Region Stuttgart als selbstständig gemeldet.

Bei den zulassungspflichtigen Handwerken, also den Handwerken, die nur mit Meisterprüfung oder vergleichbarer Qualifikation betrieben werden dürfen, gab es im Gegensatz zu den zurückliegenden Jahren keinen Betriebsverlust. "Die Bedeutung des Meisterwissens stabilisiert sich, der Kurswert des Meistertitels am Markt steigt wieder", erklärt Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. Die Gesamtzahl der sogenannten "Meisterbetriebe" hat sich bei 19.058 Betrieben eingependelt. Allerdings gab es branchenbedingte Schwankungen. Ausschlaggebend für den Zuwachs waren die zulassungsfreien Handwerke. Sie legten in 2007 deutlich um 321 auf 4.869 Betriebe zu. Reduziert hat sich die Zahl der "handwerksähnlichen Gewerbe" nach Jahren des Wachstums. Der Bestand verringerte sich um 16 auf 5.881 Unternehmen.

Gewerblich-technische Ausbildung wird zur Mangelware

"Einerseits ist die Entwicklung sehr erfreulich, spiegelt sie doch die konjunkturelle Situation und das positive Gründerklima wider", bilanziert Munkwitz den Betriebszuwachs von einem Prozent. Als "äußerst problematisch" sieht er aber die teilweise völlig unzureichende gewerblich-technische und kaufmännische Qualifikation der neuen Selbstständigen. "Bei den zulassungsfreien Handwerken seien diese Defizite nach wie vor dramatisch." In konjunkturell schwierigen Zeiten komme es aber entscheidend auf die fachliche Qualifikation und auf die immer wichtiger werdenden Managementqualitäten des Betriebsinhabers an. Sehr bewährt habe sich beim Anmeldeprozedere das Starter-Center bei der Handwerkskammer, das die Gründungsformalitäten für Existenzgründer stark vereinfacht.

Bei den zulassungspflichtigen Betrieben gab es bei den Bau- und Ausbauberufen sowie in der Metall- und Elektrobranche Verluste. So ging die Zahl der Maurer und Betonbauer um 32 und die der Maler und Lackierer um 20 zurück. Die Feinwerkmechaniker und die Metallbauer zählten zum Jahresende 49 Betriebe weniger als zu Jahresbeginn. Nach wie vor halten diese Gewerbegruppen die Spitzenplätze bei den Bestandszahlen mit 4.271 beziehungsweise 9.033 Betrieben. Die meisten Gründungen gab es wie in den vergangenen Jahren auch 2007 bei den Friseuren. 89 neue Betriebe, darunter zahlreiche Salons mit Discountpreisen, "Friseure auf Rädern" und Feierabendbetriebe steigerten den Bestand auf 2.478.

Märkte gesättigt?

Die zulassungsfreien Handwerke legten in 2007 um 321 auf 4.869 Betriebe zu. Allerdings ist die Dynamik der Zuwächse gegenüber 2006 deutlich zurückgegangen. Der Markt scheint an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit zu stoßen. Das Spitzentrio bilden wie im letzten Jahr die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger mit Zuwächsen von 132 Betrieben, die Gebäudereiniger mit 118 und die Raumausstatter mit 45 Betrieben. Bei den zulassungsfreien Handwerken liegt der Ausländeranteil der Gründer bei rund 48 Prozent, wobei die meisten davon aus den Staaten der EU-Osterweiterung stammen.

Reduziert hat sich die Anzahl der Betriebe im handwerksähnlichen Gewerbe. Der Bestand ging um 16 Betriebe auf 5.881 zurück. Ursache ist der Trend, sich nicht mehr im Bereich der handwerksähnlichen Gewerbe eintragen zu lassen, sondern die Eintragung in zulassungsfreien Handwerksbereichen anzustreben. Hierdurch erschließen sich für die Gewerbetreibenden breitere Tätigkeitsfelder mit besseren Ertragsmöglichkeiten. Beispielhaft sind die Bodenleger und die Teppichreiniger. Angestrebt wurde gleich die Eintragung als zulassungsfreier Raumausstatter- oder Gebäudereinigungsbetrieb. Der Ausländerteil bei den Gründern lag im handwerksähnlichen Bereich bei nahezu 57 Prozent.
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