Gleichzeitig wird hierbei häufig auf die beratende Leistung von Architekten oder Ingenieuren verzichtet und so ist es die Aufgabe des Handwerkers, branchenübergreifend die energetische Situa-tion des Objektes zu erfassen und den Bauherrn zu beraten. Die in diesem Zusammenhang notwendigen Fachkenntnisse werden jedoch in den Ausbildungen der verschiedenen Handwerksberufe nur zum Teil vermittelt. So kann zum Beispiel der Heizungsbauer sehr gut beurteilen, ob eine Heizungsanlage noch dem geforder-ten Standard entspricht, er kann jedoch kaum Aussagen über entsprechende Maßnahmen an Dach, Fenster oder Wand treffen.
Um eine gebäudeumfassende Beurteilung erstellen zu können, müssen alle am Bau beteiligten Berufe die Möglichkeit bekom-men, die notwendigen Kenntnisse zu erwerben. Hierzu bietet die Bildungsakademie Mannheim interessierten Handwerkerinnen und Handwerkern die Fortbildung zum/zur "Gebäudeenergiebera-ter/in (HWK)" an. Durch die Beratung im Rahmen von Sanierungs- oder Baumaßnahmen können Gebäudeenergieberater/innen den Bauherrn über Notwendigkeit und Möglichkeiten der Energieeinsparung sowie über die Werterhaltung der Bausub-stanz informieren. Sie sind in der Lage, sich den dynamischen Markt der energietechnischen Modernisierung von Wohn- und Gewerbebauten zu erschließen und konkret Aufträge abzuleiten.
In dem 240-stündigen Lehrgang, der ab dem 23. Juni 2006 jeweils freitags nachmittags und samstags geplant ist, wird eine energetische Bestandsaufnahme an einem bestehenden Objekt durchgeführt, ein Konzept zur energetischen Modernisierung unter bauphysikalischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspek-ten erstellt und die Durchführung der Maßnahmen kompetent und gewerkeübergreifend organisiert.