Aktuell sind, Stand Ende Mai 2009, bei der Handwerkskammer 607 neue Lehrverträge gemeldet, das sind 0,66 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (603). "Damit ist Oberfranken sogar Vorreiter in Bayern", so Eggers. Natürlich ist das erst ein Zwischenstand, Ende Mai sind wie jedes Jahr erst 20 Prozent aller Lehrverträge gemeldet. "Aber der Zwischenstand gibt Mut", so Eggers. Auch unsere vor kurzem durchgeführte Repräsentativ- Umfrage bei knapp 500 oberfränkischen Handwerksbetrieben prognostiziert stabile Lehrlingszahlen.
Insgesamt gesehen, wird das Handwerk auch sein Beschäftigungsniveau in den nächsten Monaten weitgehend halten können. so Horst Eggers weiter. Die für das Handwerk besonders wichtige Binnenkonjunktur bleibt bisher weitgehend stabil. Laut unserer letzten Konjunkturumfrage versprechen sich die Handwerksbetriebe besonders Impulse aus der privaten Nachfrage und von einzelnen Maßnahmen aus den Konjunkturpaketen, so z.B. den Energieeffizienzprogrammen mit den einmalig günstigen Zins- und Förderkonditionen, den Infrastrukturprogrammen für Bildung und kommunale Investitionen, der Fortführung der Kfz-Umweltprämie und der erreichten Verdoppelung des Steuerbonus für Handwerksleistungen."
Diesen positiven Trend konnte Martin Schöffel, der selbst übrigens parallel zu seinem Studium der Betriebswirtschaft bei der Hönika- Bräu gelernt hat und damit das Handwerk auch aus eigenem persönlichem Erleben kennt, auch für seine Heimatregion bestätigen. "Auch vor dem Hintergrund der Finanzkrise investieren viele Menschen wieder mehr in ihr eigenes Haus. Auch, um den Wert ihrer Immobilie langfristig zu sichern."
Diesen gerade jetzt so wichtigen Impuls des Handwerks für Stabilität und Beschäftigung muss die Politik mehr unterstützen, so Eggers und Schöffel. "Vor dem Hintergrund der aktuellen Steuerschätzungen gilt nach wie vor der Grundsatz: Die befürchteten Steuereinbrüche kommen nur dann, wenn kein Wachstum entsteht. Steuersenkungen schaffen Wachstum, und finanzieren sich deswegen wie von selbst. Wichtige Impulse dafür versprachen sich Eggers und Schöffel auch von einer Senkung der Lohnzusatzkosten im arbeitsintensiven Handwerk, einer abgesenkten Mehrwertsteuer auch für arbeitsintensive Handwerksleistungen und von der inzwischen überfälligen Abschaffung des Solidaritätszuschlags. "Die Infrastruktur in den neuen Bundesländern ist weitgehend wieder hergestellt, so Eggers und Schöffel. Nachholbedarf sehen wir inzwischen eher bei uns selbst. Im Bereich des Bahnverkehrs, aber auch beim Ausbau der B 303 als leistungsfähige Ost- West- Verbindung, vor allem aber auch als innerregionale Anbindung der Region Wunsiedel in Richtung Westen. Damit wird der Wirtschaftsstandort Wunsiedel für die Wirtschaft eindeutig attraktiver, Berufspendler und Studenten können in Wunsiedel wohnen bleiben und Urlauber kommen leichter in ihre Urlaubsgebiete. Der Ausbau der B 303 ist eine Jahrhundertchance, die wir nicht verspielen dürfen."