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Handwerkskammer für München und Oberbayern

Vollversammlung der Handwerkskammer

Schlagbauer: "Kein Heer von Geringqualifizierten produzieren"

(PresseBox) (München, )
„Arbeit und die dafür notwendige Qualifizierung sind die Voraussetzungen, damit Flüchtlinge in unserem Land eine Perspektive haben“, betonte Präsident Georg Schlagbauer auf der heutigen Vollversammlung der Handwerkskammer für München und Oberbayern, an der auch der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei Dr. Marcel Huber teilnahm.

Ein ganz wichtiger Punkt sei, so Schlagbauer, dass möglichst frühzeitig die berufliche Qualifikation der Flüchtlinge ermittelt werde. Ebenso seien ausreichende Sprachkenntnisse das A und O für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. Junge Flüchtlinge sollten nach Besuch der Berufsintegrationsklassen so schnell wie möglich eine Ausbildung beginnen. Die ausbildenden Betriebe wiederum müssen bei dieser anspruchsvollen Aufgabe verstärkt unterstützt werden. Dies sei enorm wichtig, denn die Abbrecherquote bei den Auszubildenden, die aus Fluchtstaaten stammen, sei bei denjenigen mit Lehrbeginn 2012 viel zu hoch gewesen, erklärte Schlagbauer. Die Absenkung in den Folgejahren auf 40 bzw. 30 Prozent sei dagegen auf die Unterstützung durch die qualifizierten Ausbildungsberater und Ausbildungsbegleiter der Handwerkskammer zurückzuführen. Um die Quote weiter zu senken, sei eine noch stärkere Betreuung der Flüchtlinge während der Lehre – etwa über die assistierte Ausbildung – erforderlich. Schlagbauer: „Unsere Aktivitäten zugunsten von jungen Flüchtlingen wurden bei der Preisverleihung ‚Ausbildungs-Ass 2015‘ sogar mit einem Sonderpreis ausgezeichnet!“

Der Handwerkskammerpräsident machte außerdem deutlich, dass das Handwerk Leute brauche, die den Beruf in seiner ganzen Breite erlernten. Es wäre ein Irrweg, so Schlagbauer, für Flüchtlinge die Standards der Berufsausbildung zu senken und vermehrt Teilqualifikationen anzubieten und ihnen damit vorgeblich den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Teilqualifikationen müssten die absolute Ausnahme in begründeten Einzelfällen, etwa bei Über-25-Jährigen, bleiben. Schlagbauer: „Deutschland braucht in Zukunft keine Knöpferldrucker, die nur eine einzige Maschine bedienen können, sondern qualifizierte Fachkräfte, die ihren Beruf beherrschen und auch die vom Handwerk geforderte hohe Qualität liefern können. Wir müssen aufpassen, dass hier nicht ein Heer von Geringqualifizierten entsteht.“

Dr. Marcel Huber, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, wies darauf hin, dass es den Menschen in Deutschland noch nie so gut gegangen sei, wie heute. „Das Handwerk hat daran als tragende Säule der Konjunktur einen wichtigen Anteil.“ Mit Blick auf die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft sagte Huber: „Wer hier schläft und nicht dabei ist, wird von der Entwicklung überrollt.“ Sorgen bereite ihm dagegen die Energiewende: „Wir sind nicht so weit, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Mit Bezug auf die Neuregelung der Erbschaftsteuer versprach Huber, dass sich die bayerische Staatsregierung weiter für eine Regelung einsetze, die die Übergabe von Familienunternehmen erleichtere: „Wenn einer einen Betrieb erbt, übernimmt er schließlich auch die Verantwortung für die Mitarbeiter.“

Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Semper erklärte, das oberbayerische Handwerk freue sich in diesem Jahr über eine positive Entwicklung am Ausbildungsmarkt. Die Bilanz der neu abgeschlossenen Lehrverträge weise ein kleines, aber feines Plus auf. Zum 31. Oktober habe man gut 9.000 neue Lehrlinge begrüßen können, ein Zuwachs von 1,8 Prozent. Damit liege man über dem bayerischen und dem Bundesdurchschnitt. 239 der Neulehrlinge kämen aus Flüchtlingsstaaten. Insgesamt erlernen derzeit 482 junge Flüchtlinge im Kammerbezirk einen Handwerksberuf. DerenTop-5-Ausbildungsberufe sind Elektroniker (Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik), Friseur, Kraftfahrzeugmechatroniker (Personenkraftwagentechnik), Maler und Lackierer (Gestaltung und Instandhaltung) sowie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Semper: „Diese erfreuliche Bilanz ist ein Indiz dafür, dass unsere zahlreichen Aktivitäten und Initiativen am Ausbildungsmarkt eine erkennbare Wirkung zeigen.“

Im Rahmen der Vollversammlung wählte das Parlament des oberbayerischen Handwerks mit Dr. Walter Georg Leisner einen neuen Geschäftsführer. Der 42-jährige Jurist tritt seine Stelle zum 1. Januar 2016 an.

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