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Handwerkskammer für München und Oberbayern

Handwerk erwartet im 2. Halbjahr mehr kommunale Aufträge

Traublinger: „Steuerliche Abgabenlast rasch senken“

(PresseBox) (München, )
„Auch wenn das 2. Quartal 2009 durchwachsen war, erwarten wir, dass sich die Handwerkskonjunktur in diesem Jahr besser entwickelt als die Gesamtwirtschaft“, erklärte Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL a. D., bei der Vorstellung der neuesten Konjunkturzahlen in München. Die niedrige Inflation lasse den Verbrauchern mehr im Portemonnaie und auch die niedrigen Sparzinsen erleichterten die Entscheidung zum Konsum, so Traublinger weiter. Die Umsätze der Handwerksbetriebe in München und Oberbayern sanken im 2. Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahr um nominal zwei Prozent auf rund 7,8 Milliarden Euro. Im gesamten 1. Halbjahr 2009 wurden nominal 13,8 Milliarden Euro umgesetzt (minus drei Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2008). Rechnet man die Preissteigerung heraus, steigt das Minus auf gut vier Prozent. Die Kapazitätsauslastung verringerte sich im 2. Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur noch um einen Punkt auf 73 Prozent. Eine leichte Besserung registrierten die Betriebe beim Auftragseingang: 26 Prozent der Befragten verzeichneten eine steigende Nachfrage, das sind vier Prozentpunkte mehr als im 2. Quartal 2008. Die Auftragsreserven reichten im 2. Quartal 2009 noch für 5,6 Wochen (minus 0,2 Wochen im Vorjahresvergleich).

69 Prozent der befragten Betriebe in München und Oberbayern bezeichneten ihre aktuelle Lage als gut oder zufriedenstellend. Das sind zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum immer noch fünf Prozentpunkte weniger, doch im Vergleich zum 1. Quartal 2009 kletterte der Index um fünf Prozentpunkte. Verantwortlich dafür ist das Baugewerbe. Dort waren drei von vier Befragten mit der aktuellen Lage zufrieden oder fanden sie „gut“. Trotz explodierender Zulassungszahlen ist die Stimmung unter den Kfz-Betrieben eher verhalten positiv. Gründe dürften Rückgänge im Reparaturgeschäft und beim Gebrauchtwagenhandel sein. Trotzdem erwarten auch in den nächsten Monaten 69 Prozent aller Betriebe, dass die Geschäfte weiter gut bzw. zufriedenstellend laufen (minus fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage haben viele Unternehmen ihre Investitionen vorerst auf Eis gelegt. Sowohl die Investitionsneigung (29 Prozent, minus ein Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) als auch die Ausgaben bewegten sich auf schwachem Niveau. Insgesamt wurden im 2. Quartal 2009 rund 214 Millionen Euro in die Anlagen von Handwerksbetrieben gesteckt, fünf Prozent weniger als noch vor Jahresfrist. Zusammen-gerechnet flossen in den ersten sechs Monaten 384 Millionen Euro (minus acht Prozent) in Anlagen und Produktionsstätten.

Jeweils elf Prozent der befragten Betriebe stockten von April bis Juni die Zahl ihrer Arbeitskräfte auf bzw. senkten die Beschäftigung. 78 Prozent hielten den Bestand. Nach ersten Schätzungen waren Ende Juni 288.500 Personen in den Münchner und oberbayerischen Handwerksbetrieben beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Rück-gang von einem Prozent. Die Zahl der Handwerksbetriebe im Kammerbe-zirk lag Ende Juni bei gut 71.000 und damit im Vorjahresvergleich um 1,6 Prozent höher. „Für das Gesamtjahr 2009 rechnen wir in München und Oberbayern mit einem nominalen Umsatzrückgang von bis zu drei Prozent auf etwa 30,4 Milliarden Euro. Damit würde das Handwerk aber immer noch deutlich besser abschneiden als die Gesamtwirtschaft. Die Zahl der Be-schäftigten dürfte sich im Jahresmittel um rund ein Prozent auf 288.000 Personen verringern“, berichtete Traublinger. Wie die Kammer in einer Sonderumfrage ermittelte, spüren 58 Prozent der Betriebe die Wirtschafts- und Finanzkrise (Region München: 55 Prozent). Von einer existenzbedro-henden Situation für ihr Unternehmen berichten bislang jedoch nur zwei Prozent. Für das 2. Halbjahr 2009 setzt das Handwerk vor allem auf die Kommunen als Antriebsfeder. Der Kammerpräsident: „Wir erwarten, dass von den Sanierungsprojekten überwiegend Betriebe des Ausbaugewerbes profitieren, die sich auf Wärmedämmung, den Austausch von alten Fenstern und die Installation von Heizungs- und Solaranlagen spezialisiert haben. Ich appelliere an die Kommunen, die Aufträge zügig zu vergeben und dabei auch sachgerecht von den Erleichterungen bei Ausschreibung und Vergabe Gebrauch zu machen, um das regionale Handwerk zu stärken!“

Im Vorfeld der Bundestagswahl forderte der Kammerpräsident die Politik auf, die steuerliche Abgabenlast rasch zu senken. In einem ersten Schritt müssten die kalte Progression beseitigt und der sog. Mittelstandsbauch im Tarifverlauf begradigt werden, um vor allem kleine und mittlere Einkommen zu entlasten. Traublinger regte weiter an, die Schwächen der Unterneh-menssteuerreform zu beseitigen und die Ungereimtheiten der Erbschaft-steuerreform zu bereinigen. Der Kammerpräsident: „Die starre Lohnsum-menklausel ist gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise für viele Betriebe nicht einzuhalten und muss deshalb entschärft werden.“ Außerdem fordert das Handwerk, den Einkommensteuerbonus auf bestimmte Handwerkerleistungen auszubauen. Traublinger: „Der maximale Betrag, der von der Steuer abgezogen werden kann, sollte auf 4.000 Euro angehoben werden. Damit wären die Handwerkerleistungen mit den haushaltsnahen Dienstleistungen gleich gestellt. Außerdem fordern wir, dass der ermäßigte Mehrwertsteuersatz auch auf arbeitsintensive Dienstleistungen im Handwerk angewendet wird. Diese Maßnahme wäre ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Nachfrage und zur Bekämpfung der Schwarzarbeit.“

Unter http://www.hwk-muenchen.de/... ist ab 14:30 Uhr ein sen-defertiger Hörfunkbeitrag zur heutigen Pressekonferenz abrufbar.
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