Der Weg zum eigenen Studiengang für Handwerker war lang. Immer wieder gab es neue Hürden wie die Fachbindung oder das Propädeutikum. Im Herbst 2009 verzeichnete das Handwerk im Freistaat dann einen wichtigen Etappensieg: das Bayerische Hochschulgesetz wurde novelliert. Seitdem können Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung und ihnen Gleichgestellte an allen Hochschulen in Bayern ohne Einschränkungen studieren. Traublinger: "Seitdem führen schulische und berufliche Bildung zum selben Ziel. Der Meisterbrief ist für uns seit 2009 sogar das bessere Abitur - weil er nicht nur den allgemeinen Hochschulzugang eröffnet, sondern auch die wesentlich praxisnähere Qualifikation für Betriebe ist."
Die 40 Studienanfänger, darunter fünf Frauen, haben alle die Zusatzqualifikation zum Betriebswirt (HWK) absolviert, fast alle sind zudem noch Handwerksmeisterin bzw. -meister. Dies hat folgenden Vorteil: beide Weiterbildungen können mit jeweils drei Semestern auf das elf Semester umfassende Studium angerechnet werden. Der Kammerpräsident appellierte an die Studierenden, die Zeit an der Hochschule zu nutzen, ihren Horizont zu erweitern und sich fachlich und menschlich weiterzuentwickeln: "Doch bleiben Sie dem Handwerk weiterhin treu. Tragen Sie dazu bei, dass wir die Wirtschaftsmacht von nebenan bleiben. Im Handwerk gibt es auch in Zukunft richtig viel zu tun."
Für die Hochschule begrüßte Vizepräsidentin Prof. Dr. Gabriele Vierzigmann die Handwerkerinnen und Handwerker und wünschte Ihnen einen guten Start ins Studentenleben. "Sie sind Pioniere in einem Studiengang, der extra für die Zielgruppe Handwerk entwickelt wurde. Ich hoffe, möglichst vielen von Ihnen in einigen Jahren das Bachelorzeugnis überreichen zu können", betonte Vierzigmann und schob mit einem Augenzwinkern hinterher, "enttäuschen Sie mich nicht."