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Die Mischung macht's

Tour de Handwerk mit Kerstin Andreae bot Einblicke in das städtische Handwerk zwischen Idylle und Wirklichkeit

(PresseBox) (Freiburg im Breisgau, )
Die Mischung macht’s. Dieses Fazit konnten die Teilnehmer einer „Tour de Handwerk“ durch drei Freiburger Handwerksbetriebe – die Himmelsbach Reinigung Färberei, die Maise Karosserie- und Fahrzeugbau GmbH und die Feinkost-Metzgerei Pum – ziehen. Die Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae war am 17. September einer Einladung der Handwerkskammer Freiburg gefolgt und erhielt gemeinsam mit Kammerpräsident Johannes Ullrich und Vizepräsident Joachim Scholz Einblicke in die Arbeit und die Rahmenbedingungen von Handwerksbetrieben in der Stadt. Die drei unterschiedlichen Stationen der Tour zeigten den Teilnehmern vor allem eines: Heterogenität ist wichtig für das Stadtleben – und das Handwerk spielt dabei mit seinen Dienstleistungen, Produkten und Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle. Aber auch zentrale und aktuelle Themen wie Unternehmensnachfolge und die Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt standen auf der Tagesordnung.  

Mitgebracht hatte Kerstin Andreae ihren Parteikollegen Oliver Krischer, ebenfalls stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und den Freiburger Grünen-Stadtrat Helmut Thoma. Gemeinsam machten sich die Tour-Teilnehmer ein Bild davon, wie das Handwerk als wichtiges Fundament lebendiger und nachhaltiger Strukturen in Freiburg aufgehoben ist. Alle drei besuchten Betriebe zeigten, dass sich erfolgreiche Handwerksunternehmen auf einen angestammten, von Kunden erwarteten Dienstleistungs- und Produktkatalog stützen, darüber hinaus aber vor allem in bestimmten Nischen hervorstechen und innovative Ansätze verfolgen.

Flüchtlinge frühzeitig integrieren

Dass das Handwerk auch eine soziale Funktion innerhalb des Stadtlebens einnimmt, wurde beim hochaktuellen Thema der Integration von Flüchtlingen deutlich. Das Handwerk werde seiner Verantwortung nachkommen, versicherte Ullrich gegenüber den beiden Abgeordneten. Meinrad Himmelsbach hatte aus seiner eigenen Erfahrung mit einem Praktikanten heraus eine konkrete Bitte: „Lassen Sie die Leute begleitend zum Sprachkurs möglichst unbürokratisch erste praktische Erfahrungen in den Betrieben sammeln.“ Ein geregelter Tagesablauf und das Gefühl, gebraucht zu werden, seien enorm wichtig für die Integration.   

Station 1: Himmelsbach Reinigung Färberei

Die erste Station der Tour führte die Besucher an den Traditionsstandort des Unternehmens Himmelsbach. Die mehr als 130 Jahre Unternehmensgeschichte von Himmelsbach spielten sich zum allergrößten Teil in den Räumlichkeiten in der Freiburger Gerberau ab. Seit 1913 ist der Betrieb dort angesiedelt – und drei Generationen haben sich in den vergangenen 100 Jahren auf vielfältigste Herausforderungen eingestellt.

Für die Brüder Christian und Meinrad Himmelsbach ist der innerstädtische Standort vor allem ein Vorteil, aber auch mit Herausforderungen verbunden: Die Erreichbarkeit für die Kunden werde am Rande der Altstadt dank der Freiburger Verkehrspolitik zunehmend schwieriger. Mit Blick auf die Verkehrsplanung und Gewerbeförderung forderten die Brüder Himmelsbach gar ein Umdenken der Stadt: „Es kann nicht gewollt sein, dass die Innenstadt nur noch für Feiern und Shopping steht. Wer eine gesunde Wirtschafts- und Gewerbestruktur will, muss für die Innenstadt einen geeigneten Zugang ermöglichen.“

Station 2: Maise Karosserie- und Fahrzeugbau

Bei der zweiten Station, der Firma Maise, empfing Inhaber Karl Treß die Tour-Teilnehmer. Bei dem 1924 als Wagnerei gegründeten Unternehmen stand neben der Standortfrage das Thema Betriebsübernahme auf dem Programm. „Zwischen 2.000 und 3.000 Betriebe stehen in den nächsten Jahren in unserem Kammerbezirk zur Übergabe an. Für die Zukunft des Handwerks ist das Thema essentiell - gerade auch in der Stadt“, führte Ullrich in das Thema ein. Dabei ist die städtische Lage durchaus eine Herausforderung; der Übernehmer muss sich darauf einlassen. Im Falle der gelungenen Übergabe bei der Firma Maise zeigt sich der Standort Innenstadt für den Bereich Karosseriebau als klarer Standortvorteil. „Vor allem wegen der einfachen Erreichbarkeit für die Kunden“, machte Treß deutlich. „Das ist für uns durchaus ein wirtschaftlicher Faktor.“

Zur Herausforderung wird der Standort auf lange Sicht wohl bei einem anderen, wachsenden Standbein des Unternehmens: dem Fahrzeugbau. Hier setzt Treß seit der Übernahme des Betriebs 2011 klar auf Spezialisierung und Innovation. Mit einer eigens entwickelten Leichtbauweise für LKWs, wie sie etwa Paketdienste nutzen und einem speziellen Know-how für Logistikfahrzeuge der Feuerwehren macht die Firma Maise heute weit über Freiburg hinaus auf sich aufmerksam.

Station 3: Feinkost-Metzgerei Pum

Die dritte Station der „Tour de Handwerk“ führte lediglich einige Straßen weiter: Bei der Feinkost-Metzgerei Pum erfuhren die Politiker, was in Zeiten eines Metzgereien- und Bäckereien-Sterbens ein Erfolgsrezept sein kann. Angela Vogel-Pum und Jürgen Pum setzen auf Nachhaltigkeit, Regionalität sowie hochwertige Produkte und Dienstleistungen. „Wir merken definitiv wieder ein Umdenken der Kunden; gerade die Jüngeren essen und kochen wieder bewusster“, so Angela Vogel-Pum. Davon profitiere das Unternehmen sehr.

Besondere Aufmerksamkeit erfährt die Metzgerei Pum zudem durch innovative Ideen, die die Inhaber umsetzen und damit vor allem die junge Zielgruppe in der Uni-Stadt erreichen. Mit einem Automaten mit Fleisch- und Wurstwaren, der außerhalb des Geschäfts rund um die Uhr für qualitativ hochwertige Produkte sorgt, haben die Pums in den ersten Betriebsmonaten nur positive Erfahrungen gemacht. „Sie glauben gar nicht, wie viele Selfies vor unserem Automaten gemacht werden“, so Pum. Pums bezeichnen sich auch als Medien-Metzger. Bei der Kundenansprache und der Vernetzung mit Kollegen gehen die Inhaber neue Wege: Sie nutzen vor allem Soziale Medien, um zum einen die Kunden zu begeistern und zum anderen neueste Ideen und akute Probleme mit anderen Fleischern in ganz Deutschland auszutauschen. „Wir sind ein bisschen anders“, bringt es Angela Vogel-Pum auf den Punkt. Und der Betrieb fährt erfolgreich damit.

Handwerk muss in der Stadt erlebbar bleiben

Kammerpräsident Johannes Ullrich machte zum Abschluss den Einsatz der Unternehmer im Innenstadtbereich deutlich: „Die Inhaber machen aufgrund des Standorts durchaus Kompromisse. Bei einigen wäre ein Standort außerhalb der Stadt sicherlich einfacher handhabbar. In diesen Betrieben stecken aber viel Herzblut und viel Geld.“ Es ist die Leidenschaft für den Beruf und den eigenen Betrieb, die Handwerksunternehmer auszeichnet. „Um diese Leidenschaft jungen Menschen weitergeben zu können, muss das Handwerk als fester Bestandteil der Innenstadt erlebbar bleiben“, so Ullrich abschließend.

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